Duisburg-Grossenbaum. . Die Gebag reißt in Duisburg eine Flüchtlingsunterkunft ab. Dort entstehen 33 neue Wohnungen. Problem: Die letzte Mieterin will nicht ausziehen.

Neue Sozialwohnungen im Süden: Am Reiserweg 17 bis 19 werden ab Frühjahr nächsten Jahres 33 neue Wohnungen gebaut. 25 davon werden als Sozialwohnungen vermietet. Bauherr ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag.

Noch stehen die alten Häuser am Reiserweg, in denen zuletzt Flüchtlinge gelebt haben. Fast alle Wohnungen sind mittlerweile unbewohnt, bereits seit längerem. Die Gebäude sind marode, die Wohnungen abgewohnt. Eine Modernisierung lohne nicht mehr, heißt es bei der Gebag. Im April nächsten Jahres werden die Häuser abgerissen. Die ersten Mieter sollen dann im Herbst 2020 einziehen.

Die meisten Wohnungen werden Sozialwohnungen

Auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen zwei Neubauten mit insgesamt 33 Wohnungen. Die Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen werden 50 bis 99 Quadratmeter groß und zum überwiegenden Teil öffentlich gefördert sein. Der hohe Anteil von Sozialwohnungen sei nicht ungewöhnlich für die Gebag. „Unser Unternehmen steht für bezahlbaren Wohnraum“, sagt Gebag-Sprecherin Gerhild Gössing.

Nur für acht Wohnungen braucht man keinen Wohnberechtigungsschein. Diese Wohnungen befinden sich im oberen Bereich der drei- bzw. viergeschossigen Häuser. Es handelt sich dabei zum Teil um Penthouse-Wohnungen. Laut Gebag sind dort Zwei- Raum-Wohnungen mit 52m² bis 72m² sowie Drei-Raum-Wohnungen mit circa 85m² geplant. Der Mietpreis für die frei finanzierten Wohnungen liegt bei 9 Euro pro Quadratmeter.

Die Gebag strebt eine Mischung in den Großenbaumer Häusern an. Singles und Familien, einkommensschwache und besser verdienende Mieter sollen am Reiserweg unter einem Dach wohnen.

Durch einen Aufzug sind die Wohnungen auch für gehbehinderte Menschen geeignet. Garagen sind nicht vorgesehen. Es können 33 Stellplätze angemietet werden. Die Gebäude werden energetisch effizient über eine Wärmepumpe beheizt.

Die letzte Mieterin will nicht ausziehen

Zur Zeit wohnt noch eine ältere Dame in einem der abbruchreifen Häuser. Sie möchte nicht wegziehen. „Wir haben ihr schon zig verschiedene Wohnungen in der Nähe angeboten“, sagt die Gebag-Sprecherin. Ohne Erfolg, und auch die angebotene Umzugshilfe und die finanzielle Unterstützung konnte die langjährige Mieterin bisher nicht überzeugen.

Als erstes sollen die asbesthaltigen Zwischendecken und andere schadstoffbelastete Materialien, die in den 70er Jahren oft verbaut wurden, aus dem hinteren Gebäude entfernt werden. Die letzte Mieterin, die im vorderen Gebäuderiegel wohnt, ist von den ersten Maßnahmen zunächst nicht betroffen, betont die Gebag. „Der Abbruch wird so geräuscharm wie möglich vorgenommen“, erklärt Gerhild Gössing und hofft auf Verständnis der Nachbarschaft.

>>>> GEBAG FÜHRT INTERESSENTEN-LISTE

  • Die Lage der Wohnungen in Großenbaum ist attraktiv – nicht weit von der Sechs-Seen-Platte entfernt, in einem Stadtteil mit Einkaufsmöglichkeiten und S-Bahn-Anschluss.
  • Entsprechend groß wird das Interesse an den Neubau-Wohnungen sein, vermutet die Gebag sicher zu recht.
  • Wer sich für eine Wohnung am Reiserweg 17-19 interessiert – ob sozial gebunden oder frei finanziert – kann sich schon jetzt auf eine Interessentenliste der Gebag eintragen lassen. Kontakt: Gebag, 0203/6004-0, im Internet auf: gebag.de