Duisburg-Wedau. . Sogar Gäste aus Nachbarstädten kommen zum ersten Eiscafé in Wedau. Das Start-up der Quereinsteiger entwickelte sich schnell zum Erfolgsmodell.

Dass sich sein persönliches Start-up-Unternehmen so schnell zum Erfolgsmodell entwickeln würde, hatte sich selbst Jürgen Kuhn nicht träumen lassen. Zusammen mit seinem damaligen Partner Mathias Köhler eröffnete er vor einem Jahr in Wedau in unmittelbarer Nähe des Marktes die Eisdiele „RheinEis“.

Nach kurzer Zeit schied sein Partner aus, seitdem betreibt der 50-Jährige das Eiscafé mit Ehefrau Sandra Poth. Beide haben eigentlich etwas ganz anderes gelernt. Jürgen Kuhn war als Techniker bei der Deutschen Bahn und später bei einem privaten Bahnunternehmen beschäftigt, Sandra Poth war Krankenschwester.

Fotos vom Ausbesserungswerk an den Wänden

Jetzt gibt es neben ihren vier Kindern für beide eigentlich nur ein Thema. Und das ist die in kurzer Zeit sehr beliebt gewordene Eisdiele im Herzen von Wedau. „Wir wollten uns im ersten Jahr ja eigentlich so langsam einarbeiten, aber daraus wurde nichts“, erklärte der ehemalige Bahn-Mitarbeiter, der bis zur Schließung des Ausbesserungswerks dort tätig war. Jetzt zeugen noch Fotos an den Wänden des Eiscafés von alten Zeiten, passender kann man dieses kleine Schlemmerparadies eigentlich nicht dekorieren.

„Wir sind bewusst hierhin gegangen, wo es noch keinen anderen Anbieter gibt“, erläuterte Ehefrau Sandra die Entscheidung für den Standort. Bereut haben beide ihren Entschluss nicht. Den Jungunternehmern ist klar, dass das erste Jahr mit dem langen heißen Sommer schon außergewöhnlich war. Jürgen Kuhn: „Das war oft heftig, wir wurden voll ins kalte Wasser geschmissen.“ Beiden wissen, dass das letzte Jahr vom Geschäftsverlauf schon ungewöhnlich war: „Wir müssen mal ein normales Jahr abwarten.“

Längst kein Geheimtipp mehr

Das eine Jahr hat aber bereits gereicht, um sich mit der „RheinEis“ - Eisdiele einen Namen zu machen. „Zu uns kommen nicht nur Wedauer, wir haben auch Kunden aus anderen Stadtteilen und sogar aus den Nachbarstädten“, hat Kuhn festgestellt. Im Sommer machen zudem Fahrrad- und Wandergruppen Station am Wedauer Markt, um sich die leckeren Eisspezialitäten nicht entgehen zu lassen. Auch für die Wochenend-Touristen, die sich an sonnigen Tagen an der „Sechs-Seen-Platte“ erholen, gehört ein Abstecher zu dem kleinen Eiscafé unbedingt dazu.

Das Eis schmeckt wie früher, sagen Stammkunden. Es enthält keine Zusatzstoffe und Aromaverstärker.
Das Eis schmeckt wie früher, sagen Stammkunden. Es enthält keine Zusatzstoffe und Aromaverstärker. © Fabian Strauch

Gelernt haben beide das eiskalte Handwerk auf Eis-Seminaren entsprechender Fachschulen. Warum das Eis des in Bissingheim lebenden Ehepaars so beliebt ist, wird anhand des Leitspruchs der beiden deutlich: „Bei uns ist im Eis drin, was drauf steht.“ Damit meinen die Eismacher, dass ganz bewusst auf Zusatzstoffe und auch auf Aromaverstärker verzichtet wird.

Auch veganes Eis ist im Sortiment

Kundenaussagen wie „Euer Eis schmeckt wie früher“ zeigen, dass sie mit ihren naturbelassenen Angeboten genau richtig liegen. Dazu gehören die gängigen Milch- und Fruchteissorten. Aber auch veganes Eis (Soja statt Milch) und liebevoll zusammengestellte Eisbecher findet man auf der Eiskarte. „Im Wechsel und auch der Jahreszeit entsprechend bieten wir aber auch schon mal exotischere Sorten wie Lakritz-, Minz-, Kürbis oder Marzipan-Mohn-Eis an.

Eva Lintz und Christian Steltz waren mit Töchterchen Lilo extra aus Neudorf gekommen und ließen es sich bei einer Portion Eis gut gehen. „Wir sind total froh, dass es diese Eisdiele gibt, hier gibt es unglaublich leckeres Eis in Bio-Qualität“, freut sich Eva Lintz, die mit ihrer Familie längst zu den Stammgästen gehört. „Mango und Zitrone“, schmecken Tochter Lilo am allerbesten. Und auf das Urteil der jungen Eisexpertin ist mit Sicherheit Verlass.