Duisburg-Buchholz. . Seit 1963 gab’s die Keglerschänke an der Sittardsberger Allee. Die gute Nachricht: Die Kneipe besteht weiter – mit neuem Pächter und neuem Namen.

Der Name „Keglerschänke“ ist nur noch Geschichte. Seit 1963 kennt man die gutbürgerliche Gaststätte an der Sittardsberger Allee unter diesem Namen, die unter dieser Bezeichnung auch mehrere Pächterwechsel überstanden hat. Jetzt ist der Name verschwunden, die Kneipe aber geblieben. An den Namen „Pillepalle“ werden die Stammgäste sich gewöhnen müssen.

Christian Rohde, der neue Pächter, hat den Namen ganz bewusst ausgewechselt. Die Bezeichnung „Keglerschänke“ engt seiner Meinung nach zu sehr ein, passt einfach nicht zu dem, wie er seinen Gastronomiebetrieb aufgestellt sehen möchte. Für Rohde ist der Name „Pillepalle“ nicht negativ besetzt: „Für mich steht der Begriff für etwas Leichtes, etwas Einfaches.“

Im Pillepalle kann auch weiterhin gekegelt werden

Einfach, aber qualitativ gut sollen die Angebote an seine Gäste sein, und Kegeln kann man im „Pillepalle“ auch weiterhin. Sogar besser als zuvor. „Die Bahnen wurden abgeschliffen und neu versiegelt“, erklärte der 55-jährige Huckinger, der damit genauso alt ist wie seine neue Wirkungsstätte.

© Lars Fröhlich

Nach wie vor soll man an der Theke sein Bierchen trinken können, daran wird sich nichts ändern. Christian Rohde möchte zusätzlich seinen Gästen eine bodenständige Auswahl an frisch gekochten Speisen anbieten. Dabei setzt er verstärkt auf regionale Küche: „Da wird es auch mal Stielmus oder gebratene Blutwurst geben, halt eine typische Ruhrpottküche.“ Aber auch an die bei vielen Kegelclubs beliebten Schnitzelgerichte ist gedacht, und wer mal eben nur eine Frikko zum Bier verzehren möchte, wird das auch in Zukunft tun können.

Christian Rohde bietet gute, aber preiswerte Weine an

Neu ist die spezielle Weinkarte, die durchaus eine Alternative zum Pils oder Alt bietet, wie Christian Rohde erläutert: „Wir haben da einige Weine im Angebot, die wirklich gut sind, sich aber im unteren Preissegment bewegen.“

In sein neues Lokal hat er kräftig investiert. Eine neue Küche wurde angeschafft, neue Lampen installiert, die Räume wurden neu gestrichen, alles wirkt heller, freundlicher und moderner. Zum Sommer hin wird zudem noch die Außenterrasse begrünt und neu gestaltet.

Vor drei Jahren hat er sein Hobby („Ich habe immer schon sehr gerne gekocht“) zu seinem neuen Beruf gemacht. Zuvor war er als IT-Fachmann bei einem großen Unternehmen beschäftigt. Das Ausstiegsprogramm seines Arbeitgebers nutzte Rohde für seinen beruflichen Neuanfang. Er machte eine Lehre als Koch, arbeitete nach bestandener Prüfung anschließend in einem Duisburger Restaurant.

Kneipen-Original Gina steht weiter hinter der Theke

Die Chance, in Buchholz ein eigenes Lokal übernehmen zu können, kam zum richtigen Zeitpunkt. Rohde ist froh, dass Keglerschänke-Urgestein Regina Andres weiter die Gäste bedient: „Das ist schon wichtig, Gina kennt die Stammkunden, sie ist mir jetzt schon eine große Hilfe.“ Eine gute Meinung hat der neue Wirt auch von seinen Gästen: „Die sind alle sehr herzlich, haben mir den Start einfach gemacht.“ Dazu zählt auch Corinna Norco-Tempel, die selbst einige Jahre die Keglerschänke als Pächterin unter ihren Fittichen hatte und ab und an auf ein Bier vorbeischaut. Das neue Konzept gefällt ihr: „Ist doch gut, wenn hier mal ein frischer Wind reinkommt, ich hoffe, dass die Gäste mitziehen.“