Die gut beschäftigte Kälte- und Klima-Branche sucht händeringend Mechatroniker. Für die Ausbildung sorgt das IKKE in Duisburg-Rheinhausen.

Wenn es um die Berufsaussichten seiner Umschüler geht, geht Karsten Beermann in die Vollen: „Absoluter Fachkräftebedarf“ herrsche in der Kälte- und Klimatechnik, und wer am IKKE in Rheinhausen eine Umschulung antreten, habe einer Arbeitsplatzgarantie nahe bei 100 Prozent: „Bei uns stehen die Betriebe im Hof und fragen unsere Absolventen an.“

Die Abkürzung IKKE steht für Informationszentrum für Kälte-, Klima und Energietechnik und entstand im Jahr 2007 in der früheren Ausbildung der Krupp-Hütte in Rheinhausen. Seither werden auch Umschulungen zu Mechatronikern in der Kältetechnik angeboten. Beermann, langjähriger Geschäftsführer des IKKE, zur aktuellen Situation: „Diese wachsende Branche braucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zwar definitiv.“ Und: „Es gibt keinen arbeitslosen Mechatroniker für Kältetechnik – es sei denn, er will nicht.“

Mehr Wartungsbedarf durch neue Gesetze

am Donnerstag, den 14.04.16 wird das IKKE - Informationszentrum für Kälte- und Klima Energietechnik in Duisburg Rheinhausen durch World Skils Germany als Bundesleistungszentrum Kälte- und Klimatechnik zertifiziert.           Foto: Tanja Pickartz / FUNKE Foto Services
am Donnerstag, den 14.04.16 wird das IKKE - Informationszentrum für Kälte- und Klima Energietechnik in Duisburg Rheinhausen durch World Skils Germany als Bundesleistungszentrum Kälte- und Klimatechnik zertifiziert. Foto: Tanja Pickartz / FUNKE Foto Services © Tanja Pickartz | FUNKE Foto Services

In steigendem Maße, so Beermann, werde Kühl- und Klimatechnik genutzt, ob im Lebensmittelhandel, in den Krankenhäusern oder auch zu Hause zur Klimatisierung des persönlichen Wohnumfeldes. Gemäß einem neuen Gesetz müssten Kältenanlagen deutlich häufiger auf Dichtigkeit kontrolliert und gewartet werden, schließlich geht es um den Einsatz klimakritischer Kühlmittel. Eine Folge: Es gebe Firmen aus der coolen Branche, berichtet der IKKE-Geschäftsführer, die ihre Mitarbeiterzahl verdoppeln müssten.




28 Monate dauert eine Umschulung beim IKKE, und Beermann empfiehlt sie ausdrücklich auch älteren Menschen – wegen der hervorragenden Aussichten für die künftigen Gesellen. Beermann: „Die können durchaus 50 sein.“ Auch für Frauen sei der Beruf des Kälte-Mechatronikers uneingeschränkt geeignet.

Voraussetzung sei allerdings eine gehörige Portion Verständnis für Technik: „Mathematik, Physik und Chemie sollten kein Feind sein“, sagt Beermann. Und was ist mit den künftigen finanziellen Rahmenbedingungen? „Man verdient nicht schlecht in der Kältetechnik“, formuliert der IKKE-Chef zurückhaltend, aber mit einem Augenzwinkern.

Überbetriebliche Ausbildung als Kerngeschäft

Umschulungen sind indes nicht das Kerngeschäft von IKKE. Das ist vielmehr die überbetriebliche Ausbildung für das Kälte- und Klimahandwerk. 570 Auszubildende durchlaufen alljährlich für jeweils zwei Wochen in ihren dreieinhalb Jahren Lehrzeit die Rheinhauser Institution, die mit dem Bertolt-Brecht-Berufskolleg in Huckingen eng zusammen arbeitet. Rund 20 feste Mitarbeiter kümmern sich um das Ausbildungsprogramm, dazu kommt noch ein halbes Dutzend Honorarkräfte.

Zu 100 Prozent gehört das IKKE der Kälte- und Klimatechnik-Innung Nordrhein, die in den Umbau der Krupp-Ausbildung rund 13 Millionen Euro investiert hat.