Duisburg-Grossenbaum/Rahm. Der geplante Baubeginn der Trasse für den Rhein-Ruhr-Express verzögert sich erneut. Damit hat auch die Fußball-Europameisterschaft zu tun.
Karsten Held strahlte. Mitte des Jahres war er zum neuen Vorsitzenden des Bürgervereins Großenbaum-Rahm gewählt worden. Die Informationsveranstaltung am Donnerstagabend war die erste unter seiner Regie. Mit der Resonanz konnte er zufrieden sein. Knapp 100 Interessierte hatten sich im katholischen Pfarrheim am Rahmer Bach eingefunden, um sich über den neuesten Stand zu Themen, die den Doppelstadtteil betreffen, informieren zu lassen. Mit Michael Kolle von der Deutschen Bahn stand ein Erklärer bereit, der nicht nur über Themen wie die künftigen Baumaßnahmen rund um den Rhein-Ruhr-Express (RRX) informierte, sondern sich auch der Diskussion stellte.
Neue RRX-Züge kommen ab Dezember zum Einsatz
Michael Kolle gab ein Update in Sachen RRX. Dabei machte er deutlich, dass zwar die neuen Züge bereits ab Dezember zum Einsatz kommen, der Ausbau der Infrastruktur allerdings noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Immerhin soll der RRX bei Aufnahme des vollen Betriebs im Viertelstundentakt zwischen Köln und Dortmund verkehren, bis es soweit ist, wird aber noch eine Menge Zeit ins Land gehen. Um eine Monatskarte sollte man sich für die Schnellverbindung noch nicht bemühen, wie aus dem zeitlichen Rahmenplan bezüglich der Realisierung dieses Großprojektes erkennbar wurde. Michael Kolle rechnet allein für den Streckenabschnitt zwischen Angermund und dem Duisburger Hauptbahnhof mit einem Abschluss des Planungs- und Genehmigungsverfahrens nicht vor Ende 2021.
Zirka drei Jahre braucht man anschließend für die Vorbereitung der Bauphase. Der geplante Baubeginn im Jahr 2024 verzögert sich zudem um ein Jahr. Grund ist unter anderem die Fußball-Europameisterschaft, die kürzlich an Deutschland vergeben wurde. Der Bahn-Manager: „Für 2024 herrscht teilweise Bauverbot, da müssen alle Züge fahren.“ Auch aus diesem Grunde wird man nicht vor Ende 2028 fertig sein, „wenn alles wie geplant läuft“. Und dieser Zeitplan gilt nur für den Planungsabschnitt im Duisburger Süden, eine zeitliche Aussage zum Gesamtprojekt wollte Kolle nicht machen.
Vier Meter hohe Lärmschutzwände auf sechs Kilometern Länge
Er erläuterte, dass bis auf den Abschnitt zwischen Großenbaum und Buchholz zwei neue Gleise westlich des bisherigen Bahnkörpers gelegt werden. Diese Gleise sind ausschließlich für den Betrieb des RRX gedacht. Im Zuge der Neubaumaßnahmen werden auch umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen realisiert. Auf mehr als sechs Kilometern werden beidseitig der Bahntrasse vier Meter hohe Lärmschutzwände installiert. Anwohner, die dann immer noch zu hohen Lärmbelastungen ausgesetzt sind, erhalten zusätzlich einen sogenannten passiven Lärmschutz. Dazu gehören neue Fenster und weitere Maßnahmen zur Lärmminderung.
Zusätzlich werden vier Gleise auf der Strecke zwischen Rahm und dem Hauptbahnhof besonders überwacht, das bedeutet, dass die Schienen bei Bedarf abgeschliffen werden, um den Lärmpegel einzudämmen.