Duisburg-Mündelheim. . Zum ersten Treffen der neuen Mieterinitiative Bonnefeld kamen auch Vertreter der Eigentümer. Viele Beschwerden über Schimmel und Schmutz

Alexandra Stein hatte sich für die erste Versammlung der neuen Mieterinitiative Bonnefeld kompetenten Beistand geholt: Horst Ambaum von der Caritas und Klaus Drechsler vom Mündelheimer Bürgerverein.

Die Wohnhäuser, um die es ging, liegen am Ehinger Berg. Die zwölf Blocks mit 322 Wohnungen, früher Eigentum der „Gagfah, gehören seit 2015 der „BBK Real Estade“. Verwaltet werden die Hochhäuser von der Frankfurter „AVV“ (Allgemeine Vermögensverwaltung). Probleme gab’s schon zu „Gagfah“- Zeiten zur Genüge, die mit dem Besitzerwechsel erhoffte positive Wende ist für die Mieter offensichtlich ausgeblieben.

„Das hat’s bei der Gagfah nicht gegeben“

Das wurde jedenfalls am Samstag beim Treffen der neuen Mieterinitiative deutlich. Rund 70 Betroffene waren gekommen, ebenso die Verantwortlichen der AVV-Wohnungsverwaltung, die sich den Mietern stellten. Dafür gab’s Lob von Ambaum: „Ich finde es gut, dass auch sie gekommen sind, das hat’s bei der Gagfah nicht gegeben.“

Rund 70 Mieter waren zum ersten Treffen der neuen Mieterinitiative Bonnefeld gekommen.
Rund 70 Mieter waren zum ersten Treffen der neuen Mieterinitiative Bonnefeld gekommen. © Frank Oppitz

Über 100 Wohnungen sind in den letzten Jahren modernisiert worden, die Leerstands-Rate konnte erheblich vermindert werden, wie Mathias Beck von der AVV berichtete. Mit Beck saß nicht nur der Geschäftsführer des Verwaltungsunternehmens am Tisch, sondern auch der Eigentümer „BBK Real Estade“. Bei dem Finanzdienstleister führt der Manager ebenfalls die Geschäfte und war aus diesem Grund der perfekte Adressat für die Sorgen und Nöte der Mieter. Er versprach, die Missstände in Zusammenarbeit mit den Mietern anzugehen, da dieses auch im Interesse seines Unternehmens sei.

Mängel mit Fotos dokumentieren

Zu tun gibt es für die AVV demnächst eine ganze Menge. die Mieterinitiative hat Mängellisten vorbereitet. Diese Listen dienen bei den anstehenden Gesprächen mit der AVV als Grundlage. „Dokumentiert die Mängel anhand von Fotos“, riet Alexandra Stein den Betroffenen.

Sabine Acasoy hat die Fotos bereits gemacht. Anfang 2017 hat sie eine sanierte Wohnung bezogen, kurz danach kam es zu durch Rohrbrüche verursachte Wasserschäden. Das Bad war nicht mehr normal nutzbar, in der Küche gab es ein halbes Jahr lang weder Wasser noch Strom. Zwei Wochen liefen mehrere Bautrockner zwölf Stunden am Tag („Die Stromkosten hat mir keiner ersetzt“). Jetzt steht zudem noch eine schief eingebaute Wanne im Bad.

Die Fälligkeit wird nach hinten verschoben

Neben Schimmel in Wohnungen, mangelhafter Treppenhausreinigung, Überforderung des Hausmeisters und schlechtem Fernsehempfang standen die fehlerhaften Betriebskostenabrechnungen für 2016 im Mittelpunkt.

Mathias Beck vermutet, dass das offensichtlich mit dem Besitzerwechsel zu tun habe und sicherte zu, alles noch einmal zu prüfen. Alexandra Stein wies daraufhin, dass der Fälligkeitstermin für die Zahlung bis zur Klärung nach hinten geschoben werden müsse, da sonst Einspruchsfristen zu verjähren drohen. Auch das versprach der AVV-Geschäftsführer. „Bisher hat jeder für sich alleine gekämpft, jetzt machen wir das gemeinsam“, machte Alexandra Stein den Bonnefeld-Mietern am Schluss der Versammlung Mut.

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Bisher wurden rund 100 Wohnungen saniert

Die Mündelheimer Siedlung Im Bonnefeld wurde zu Beginn der 1960er Jahre gebaut. Vor fünf Jahren wurden die 322 Wohnungen von der Gagfah an zwei Frankfurter Unternehmen (AdaMas 1 und AdaMas 2) verkauft. Die Hausverwaltung lag im Verantwortungsbereich der AVV, die auch nach dem Eigentümerwechsel im Jahr 2015 (BBK Real Estade) weiter mit im Boot ist.

Ab 2017 wurden leerstehende Wohnungen saniert, bisher rund 100.