Duisburg-Kaßlerfeld. . 2016 wurde das Wäldchen am Kaßlerfelder Kreisel in Duisburg hübsch angelegt, jetzt soll gefällt werden. Die Bezirksvertretung sagt aber „Nein“.

Alle feinen Nuancen von zartem Frühlingsgrün zeigt derzeit das kleine Wäldchen auf der Kaßlerfelder Seite des Oberbürgermeister-Karl-Lehr-Brückenzuges über die Ruhr nach Ruhrort. Als ob die jungen Bäumchen mit ihren Mitteln einem einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Mitte Nachdruck verliehen wollten. Die hatte einstimmig ein Abholzen des Wäldchens abgelehnt.

Hintergrund des parteigrenzenübergreifenden Beschlusses der Stadtpolitiker ist der dringend erforderliche Neubau des Brückenzuges, der sichtlich in die Jahre gekommen ist und nur noch einspurig in jede Fahrtrichtung benutzbar ist. Ein leistungsfähiger Brückenzug über Ruhr und Hafenkanal ist unverzichtbar für den Hafen und die Vielzahl der dortigen Unternehmen, ein Neubau zählt zu den vorrangigen verkehrspolitischen Zielen in der Stadt.

Wäldchen dient als Wohlfühloase

Nach dem Beschlussantrag der Fraktionen von SPD und CDU in der Bezirksvertretung Mitte soll nun die Fläche des 2016 erst angelegten Wäldchens, das auch unmittelbar am Ruhrtalradweg und damit am Weg zum Kunstwerk „Rheinorange“ liegt, genutzt werden „als Bauplatz zur Vormontierung der Brückenteile“.

Und das bringt die Bezirksvertreter nun auf die Barrikaden: „Dieses Wäldchen dient als Wohlfühloase“ heißt es in dem Antrag. Auch sei das junge Grün „Augenweide“ für die Zweirad-Touristen auf dem Ruhrtalwanderweg.

Der Neubau der Brücke, so Dr. Lothar Tacke von der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung, solle wohl im Rahmen einer Sondersitzung Anfang Mai grünes Licht erhalten: „Die Gelder sind wohl bewilligt.“ Man habe absolut nichts gegen die modernen Überführungen, die dort geplant sind, stellt Tacke klar. Was die Bezirksvertretung aber jetzt verhindern wolle, sei, „dass man den Kaßlerfeldern das letzte Stück Grün wegnimmt“.

Bezirksvertretung gibt acht alternative Standorte

Mit einem bloßen „Nein“ zur Planung des Brückenmontageplatzes hat sich die Bezirksvertretung nicht beschieden, sondern gleich eine Liste mit acht alternativen Standorten nachgereicht, die jetzt von der Bauverwaltung geprüft werden soll. Dabei geht es um Flächen in unmittelbarer Nähe des Brückenbauplatzes wie etwa auf der schmalen Halbinsel Pontwert oder auf der Speditionsinsel, aber auch um ferner gelegene Areale wie etwa am Rheinpreußenhafen auf der linken Rheinseite.