Duisburg-Huckingen. . Tagsüber ist auf der Straße Zum Steinhof wegen des St. Anna kaum ein Durchkommen, abends wegen des Steinhofs. Anwohner haben eine Lösungsidee.

„Entweder die Felge ist ab, oder der Spiegel.“ So fasst die Huckingerin Sabine Bonrath die Verkehrssituation zusammen, wenn zwei breitere Autos versuchen, in der Straße Zum Steinhof, direkt neben dem gleichnamigen Kulturzentrum, aneinander vorbei zu fahren. „Da parken so viele Autos, da kann meistens nur ein Auto durch.“ Dass drei Buslinien dort langfahren, verschärft die Situation außerdem. Auf Facebook machte die Huckingerin ihrem Ärger Luft – und bekam Zustimmung von anderen Nutzern. „Die Verkehrssituation ist mittlerweile echt schlimm geworden. Selbst in den Nebenstraßen ist es voll. Da kommt man kaum noch durch“, schreibt ein Facebook-Nutzer und fordert mehr Kontrollen.

Das Ordnungsamt kontrolliert teilweise täglich

Dem Bürger- und Ordnungsamt liegen nach Angaben der Stadt momentan aber keine Beschwerden von Anwohnern zu der Verkehrssituation rund um den Huckinger Steinhof vor. „Die Verkehrsüberwachung kontrolliert die Straßen rund um den Steinhof regelmäßig, teilweise auch täglich“, sagt Stadtsprecher Falko Firlus. Seit dem 1. Dezember vergangenen Jahres gab es knapp 900 Knöllchen für Autofahrer rund um den Steinhof. Einigen Anwohnern ist das noch zu wenig. „Wenn es im Steinhof Veranstaltungen gibt, herrscht hier das Chaos. Alles wird mit Autos vollgeparkt“, schreibt eine Anwohnerin auf Facebook.

Der Steinhof sieht kein Park-Problem

Der Steinhof sieht das Problem während Veranstaltungen nicht so dramatisch. „Wir bekommen selten Beschwerden der Anwohner. Und wenn man die Situation mal mit der Innenstadt vergleicht, ist es wirklich nicht so schlimm“, sagt Arno Eich, Geschäftsführer des Kulturzentrums. Der Steinhof habe neben der vorgeschriebenen Anzahl an Parkplätzen außerdem die auf dem Schützenplatz im Ährenfeld angemietet. Veranstaltungsbesucher hätten zudem die Möglichkeit, nach 20 Uhr auf dem Parkplatz des anliegenden Edeka-Zen­trums zu parken. Allerdings ist genau dann Beginn der meisten Steinhof-Veranstaltungen.

Krankenhaus St. Anna verschärft das Problem

Sabine Bonrath selber macht dem Steinhof keinen Vorwurf: „Die Veranstaltungen sind ja meistens abends. Hier herrscht eher morgens Verkehrschaos während des Berufsverkehrs. Dann fahren auch viele Mitarbeiter und Besucher zum St.-Anna-Krankenhaus.“ Wegen der Umbauarbeiten am Krankenhaus fallen momentan einige Plätze vor dem St. Anna weg. Der Umbau schafft aber langfristig 85 neue Parkplätze an der Remberger Straße für die Mitarbeiter des Krankenhauses.

Sabine Bonrath hofft, dass das die Verkehrssituation etwas entspannt, glaubt aber nicht wirklich daran: „Kein Autofahrer wird einen kostenpflichtigen Parkplatz einem kostenlosen vorziehen.“ Letztendlich würde die Straße Zum Steinhof also zugeparkt bleiben. Ein Parkverbot sieht sie aber auch nicht als Lösung: „Das hilft den Anwohnern ja auch nicht. Die müssen ihre Autos ja irgendwo parken.“

Anwohner-Vorschlag: weg mit dem Grünstreifen

Sie schlägt stattdessen vor, den Grünstreifen an der Straße zu entfernen. „Selbst wenn die Straße dadurch nur 30 Zentimeter breiter wird, würde das schon helfen.“ Dafür könne man ja an anderer Stelle neue Bäume pflanzen. Auf Anfrage der Südredaktion teilt Stadtsprecher Firlus mit, der Vorschlag sei an den zuständigen Fachbereich weitergeleitet worden.

Sabine Bonrath und die anderen Anwohner müssen also erstmal abwarten. Momentan fährt Bonrath immer wieder den Umweg durch eine verkehrsberuhigte Siedlung. Zu stressig ist ihr der Weg durch die Straße Zum Steinhof.