Duisburg-Ungelsheim. . Wegen einer Baustelle kann die DVG vier Haltestellen nicht mehr anfahren. Die Baustelle bleibt bis Ende des Jahres, die Umleitung bis April.

Die roten Absperrungen stehen schon bereit, ebenso die Parkverbotsschilder entlang der zukünftigen Baustelle. Im Bereich der Straßen Am Finkenacker und Osteroder Straße wird bis Ende des Jahres die Fahrbahn erneuert, die Bordsteine werden barrierefrei ausgebaut. Mehrere Bushaltestellen können deswegen seit Mittwoch nicht bedient werden. Damit ist ein Teil Ungelsheims vom öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten.

Betroffen ist die Linie 940 und der Nachtexpress NE 4

Anwohner Harald Molder ärgert das: „Die Menschen müssen nun mehrere hundert Meter bis zur nächsten Haltestelle laufen“, klagt er. Tatsächlich können die Busse der Linien 940 und NE 4 nicht mehr wie gewohnt die Haltestellen Osteroder Straße, Sandmüllersweg, Am Finkenacker und Blankenburger Straße anfahren. Sie fahren zwischen den Haltestellen Schwarzer Weg und Goslarer Straße nur noch die Straße Am Grünen Hang entlang, um so auf die Hauptstraße Am Neuen Angerbach gelangen zu können. Dort befindet sich die Haltestelle St. George’s School jetzt vor der Einmündung der Nordhäuser Straße. Anwohner müssen zudem mit großen Parkverbotszonen rechnen. „Es ist gut, dass die Fahrbahn endlich saniert wird, aber die DVG sollte hier nochmal nachbessern“, meint Molder.

DVG: „Unsere Busse sind schlicht zu breit“

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft macht ihm allerdings wenig Hoffnung: „Es gibt leider keine Alternative, als die Baustellen in diesem Bereich zu umfahren“, erklärt Pressesprecher Felix zur Nieden. „Die Straßen sind in Ungelsheim sehr eng und unsere Busse schlicht zu breit.“ Die Umleitung gilt voraussichtlich bis zum 5. April.

„Von Seiten der städtischen Verkehrslenkung wird allerdings geprüft, eine weitere Haltestelle zwischen den Punkten St. George’s School und Am Neuen Angerbach einzurichten“, erklärt zur Nieden. Dies sei aber noch nicht sicher. Auch das MyBus-Angebot stelle keine Alternative dar: „Wir haben nur eine Genehmigung für das Wochenende und auch nur für die Innenstadt“, sagt zur Nieden.

Anwohner und Rettungsfahrzeuge können durchfahren

Näheres zur Baustelle selbst weiß Volker Lange von den Wirtschaftsbetrieben. „Sie soll in elf Abschnitte unterteilt werden, so dass die Umleitung der Buslinien nicht bis zum Jahresende aufrecht erhalten werden muss.“ Anwohner und Rettungsfahrzeuge sollten die Straßen jedoch weiterhin passieren können.

Die Fahrbahnerneuerung ist Teil von Kidu: Bei zehn Prozent Eigenanteil erhält die Stadt Duisburg rund 81,1 Millionen Euro aus einem Fördertopf der Bundesregierung für strukturschwache Kommunen. Allein die Hälfte davon fließt in Straßenbauprojekte.

Bus lässt Schulkinder stehen 

Reibungslos verlief der Start der Bus-Umleitung nicht: Katja Linke beschwert sich, dass ihre Tochter (12) gestern Morgen pünktlich um 7.23 Uhr an der Haltestelle Schwarzer Weg stand und vergeblich auf den Linienbus wartete. „Wir wussten über die geänderte Strecke Bescheid. Sie war sogar extra zehn Minuten früher da und kann den Bus gar nicht verpasst haben.“ Eine halbe Stunde habe sie in der Kälte gewartet, dann sei sie zurück nach Hause gelaufen, von wo der Vater sie zum Schulzentrum Am Biegerpark gebracht habe. Linke vermutet, dass der Bus nach der St. George’s School geradeaus gefahren ist, statt links auf die Goslarer Straße abzubiegen.

Die DVG bedauert den Vorfall: „Leider kann es gerade in der Startphase neu eingerichteter Umleitungen zu solchen Problemen kommen. Unsere Fahrer müssen in der Stadt eine Vielzahl Umleitungen kennen. Das passiert nicht mehr, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die neuen Regelungen gewöhnt haben“, sagt zur Nieden.