Duisburg-Huckingen. . Seit Anfang des Jahres gibt es für die Mütter der Still-Gruppe am St. Anna keinen Raum mehr. Das soll sich ab Februar aber wieder ändern.

Selig nuckelnde Babys, stolz lächelnde Mamis. So soll sie sein, die perfekte Stillbeziehung. Aber nicht immer läuft das Stillen von Anfang an reibungslos. Für die jungen Mütter aus Duisburg, Krefeld und dem Düsseldorfer Norden gibt es bei Schwierigkeiten seit Jahren eine Anlaufstelle: Helga Hamacher, Stillberaterin im Malteser-Krankenhaus St. Anna. In der Stillambulanz und in der Stillgruppe gibt sie seit 1999 Tipps und Anregungen bei Stillschwierigkeiten. Seit Anfang des Jahres stehen die Mamas jedoch auf der Straße. Für die Stillgruppe steht im Salvea am St.-Anna-Krankenhaus derzeit kein geeigneter Raum mehr zur Verfügung.

„Die Frauen saßen dort wie auf dem Präsentierteller. Der Raum hatte Fenster, und jeder konnte von außen zuschauen“, sagt Helga Hamacher. „So ergab das keinen Sinn mehr. Da musste etwas passieren. Ganz abgesehen davon, dass es in dem Zimmer alles andere als gemütlich war.“

Ab Februar geht es mit der Stillgruppe weiter

Helga Hamacher berät seit 1999 bei Still-Schwierigkeiten.
Helga Hamacher berät seit 1999 bei Still-Schwierigkeiten.

Die Aufregung über den Schritt, die Stillgruppe vorerst nicht weiter anzubieten, war unter den Mamas groß, ebenso die Enttäuschung. „Ich gehe seit zwei Jahren in die Gruppe. Ohne das Stillcafé hätte ich die anfänglichen Schwierigkeiten sicher nicht bewältigen können“, schreibt eine enttäuschte Mama auf Facebook. Bei vielen sind zudem Freundschaften entstanden. Andere sind allein durch den Zuspruch der Stillberaterin und die Tipps rund um das Stillen nicht direkt auf Flaschennahrung umgestiegen. „Die Mütter kommen ja nicht nur mit ihren Säuglingen und Stillfragen zu uns. Auch wenn es um das Thema Beikost geht, oder einfach nur zum Erfahrungsaustausch mit den Babys sind wir Anlaufstelle“, sagt Helga Hamacher, die jetzt aber Entwarnung geben kann: „Im Februar wird es mit der Stillgruppe in den Räumlichkeiten des Sozialpädiatrisches Zentrum weiter gehen“, ist Helga Hamacher erleichtert.

Gynäkologie-Chefin: „Im Bereich der Geburtshilfe in Duisburg weiter etablieren“

Dr. Margareta Achnoula, Chefärztin der Gynäkiologie am St. Anna, kündigt weitere Aktionen in Richtung eines Familienzentrums an.
Dr. Margareta Achnoula, Chefärztin der Gynäkiologie am St. Anna, kündigt weitere Aktionen in Richtung eines Familienzentrums an.

Dass es neben der Stillambulanz auch weiter eine Möglichkeit für ein regelmäßiges Treffen junger Mütter geben kann, ist auch für Dr. Margarita Achnoula, Chefärztin der Gynäkologie am St. Anna, enorm wichtig: „Mir liegen die begleitenden Gruppen für werdende und frischgebackenen Eltern sehr am Herzen. Wir wollen uns ja schließlich im Bereich der Geburtshilfe in Duisburg weiter eta­blieren.“ Umso glücklicher ist Achnoula auch darüber, dass im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) ein neuer Raum zur Verfügung steht. Dieser wird in den nächsten Tagen ausgestattet, so dass die stillenden Mütter wieder eine passende Umgebung vorfinden. Die Planungen gehen sogar noch einen Schritt weiter. „Wir wollen in Zusammenarbeit mit Dr. Guido Wolf vom SPZ weitere Aktionen in Richtung eines Familienzentrums planen“, so die Chefärztin.

Helga Hamacher, die seit 40 Jahren im St.-Anna-Krankenhaus tätig ist, ist froh darüber, dass so schnell eine neue und vor allem gute Lösung gefunden wurde: „Ich hätte doch niemals zulassen können, dass es die Stillgruppe nicht mehr gibt.“

<<< DIE EINZIGE KLINIK MIT STILLAMBULANZ

Als einzige Klinik Duisburgs hat das Malteser-Krankenhaus St. Anna eine Stillambulanz. Die Beratung erfolgt sowohl direkt auf der Wochenstation nach der Entbindung als auch telefonisch oder ambulant.

Die Stillgruppe findet ab Fe­bruar weiterhin an jedem Mittwoch statt. Ob es bei der aktuellen Zeit – 10.30 bis 12 Uhr – bleibt, steht noch nicht fest.

Informationen gibt es unter 0203/755 1278 und im Internet auf:
malteser-kliniken-rhein-ruhr.de