Duisburg-Wedau/Bissingheim. . Beschluss der Bezirksvertretung: Zweite Brücke soll gebaut werden. Bislang plant die BEG lieber 12,9 Millionen Euro für „Unvorhergesehenes“ ein.
Die zweite Brücke von Wedau nach Bissingheim soll her. Das ist die einstimmige Entscheidung der Bezirksvertretung Süd, die am Donnerstagabend einen entsprechenden Auftrag an OB Sören Link verabschiedet hat. Die Kosten dafür soll der Projektentwickler von 6-Seen-Wedau tragen – oder, falls nötig, auch die Stadt.
„Wenn wir’s jetzt nicht beschließen, werden wir es wahrscheinlich nie mehr realisiert bekommen“, argumentiert Beate Lieske, die Vorsitzende der SPD-Fraktion. Den Antrag haben SPD und Grüne gemeinsam gestellt. Deren Fraktionsvorsitzender Michael Kleine-Möllhoff bekräftigt: „Wir brauchen das Ding. Es gibt kaum was Wichtigeres in dem Zusammenhang.“ Die Argumentation des Projektentwicklers, der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG), eine weitere Brücke sei nicht machbar und zu teuer, hält er für „wenig glaubwürdig“.
BEG plant 12,9 Millionen Euro für „Unvorhergesehenes“
Nicht nur bei den Grünen scheint das Verhältnis zur BEG schwierig zu sein. „Unglaublich, dass wir als Politik gezwungen sind, mittels Anträgen mit dem Projektentwickler zu kommunizieren“, schimpft Frederik Engeln (Junges Duisburg).
Auch das Geldargument zieht bei den Politikern nicht. Zum einen spare die BEG Millionen durch den ursprünglich eingepreisten Umzug des ETuS Wedau, der nun doch nicht kommt. Zum anderen wurde jetzt eine Kostenplanung publik, in der die BEG gut 12,9 Millionen Euro für „Unvorhergesehenes“ einplant. Das kommentiert Harald Ploum (SPD) so: „In dieses Luftloch von 12 Millionen Euro für Unvorhergesehenes, da passt unsere Brücke gut rein.“
Und selbst wenn nicht: Dass das 100-Millionen-Euro-Projekt 6-Seen-Wedau eine Schwarze Null schreiben muss, findet Dr. Sebastian Ritter (Grüne) nicht: „Wenn das die Stadt Geld kostet, dann ist das halt so.“