Duisburg-Rahm. . Die Lügenbrücke in Rahm ist schon Geschichte. Andere Brücken werden höhergelegt oder verlegt. Sicherheit gibt’s bislang nur für eine Brücke.

Eigentlich schienen sie schon gesichert, aber jetzt ist die Zukunft der Rahmer Holzbrücken wieder einmal ungewiss. Eine ist schon entsorgt, eine soll angehoben werden, über die Zukunft der übrigen wird noch entschieden.

Ausgerechnet die Lügenbrücke hat es schon erwischt: Eigentlich sollte sie nur abmontiert werden, um sie zu restaurieren, besonders Bürgerverein und Bezirkspolitik wollten diese Brücke erhalten. Dann aber ergab eine Untersuchung der Brücke, „dass sie völlig marode war“, sagt Sarah Lampe von den Wirtschaftsbetrieben. „Eine Reparatur hätte nicht ausgereicht.“ So landete die Lügenbrücke auf dem Müll.

Wirtschaftsbetriebe: Brückenbau ist auch im Kleinen teuer

Statt der Lügenbrücke könnte jetzt die Brücke auf Höhe Am Thelenbusch 95 auch in Zukunft über den Rahmer Bach führen. Genauer wollen sich die Wirtschaftsbetriebe zu den Plänen noch nicht äußern, zurzeit würden verschiedene Möglichkeiten und deren Kosten geprüft. Noch in diesem Jahr soll das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Die Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, Sarah Lampe, weist schon mal darauf hin: „Auch bei kleinen Brücken ist der Bau relativ kostspielig.“

Als Variante ist im Gespräch, die Brücke zu verlagern an eine Stelle mittig zwischen den bisherigen Brücken bei den Hausnummern 95 und 119. Die Wirtschaftsbetriebe sprechen sich allerdings gegen diese Variante aus: Dazu „müsste das Fundament in die Uferböschung gebaut werden“, erläutert Lampe. Das Problem: Dadurch würde der Abflussquerschnitt eingeengt – und der Bach bei Hochwasser an dieser Stelle wohl über die Ufer treten. Hochwasserschutz allerdings ist ja gerade der Grund dafür, dass die Rahmer Brücken zumindest zum Teil weichen müssen.

Nur eine Brücke wird als nötig angesehen

Sicher
Sicher

An selber Stelle wie bisher erhalten bleibt die Brücke Am Thelenbusch 85. Sie ist die einzige der Bachquerungen, die als notwendig angesehen wird. „Diese Brücke wird am häufigsten genutzt“, sagt Lampe. Damit sie künftig weiter über den Bach führen kann, ohne dem Wasser bei entsprechender Niederschlagsmenge im Wege zu sein, wird sie um 30 Zentimeter höher gelegt. Das soll ausreichen, damit die Brücke in Zukunft kein Abflusshindernis mehr darstellt: Denn dann befindet sich die Unterkante der Brücke oberhalb des Gewässerbettes. Die Brücke hätte eigentlich dieses Jahr schon höher gelegt werden sollen, das wurde aber auf 2018 verschoben. Die Kosten dürften rund 10 000 Euro betragen.

Ergebnisse erst abwarten, dann weiter entscheiden

Eine Gnadenfrist bekommt die Brücke Am Thelenbusch 55. Eine Brücke weg, eine weitere höher gelegt: Bevor über ihre Zukunft entschieden wird, wollen die Wirtschaftsbetriebe abwarten, wie sich diese Änderungen auf die verbleibenden Brücken und das Hochwasser auswirken. Bei dieser Brücke gibt es Grund zur Hoffnung: Sie hat von allen Brücken den größten Abflussquerschnitt. Dass sich hier Äste verfangen und Hochwasser befördern, ist also vergleichsweise unwahrscheinlich.

Ähnliches gilt für die fünfte Brücke, die sich in Privatbesitz befindet: Sie darf zunächst bleiben, auch erhöht wird sie erstmal nicht. Laut Wirtschaftsbetrieben hat sie bisher keinen Rückstau ausgelöst.

Für die Zukunft der Brücken spielt laut Stadt neben Hochwassergefahr und Kostenfaktor auch eine Rolle, wie wichtig der jeweilige Überweg über den Rahmer Bach für die Erschließung des Stadtteils ist: also zum Beispiel die Nähe zu S-Bahn-Station oder Bushaltestelle.