Duisburg-Rahm. . Zwei der vier Holzbrücken über den Rahmer Bach bleiben erhalten, darunter die Lügenbrücke. Die Zukunft der anderen ist noch unsicher.

Zufriedenheit ist in Rahm wahrzunehmen, wenn es um die Brücken geht, die den Stadtteil zum „Venedig des Duisburger Südens“ machen, wie die SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Süd, Beate Lieske, schwärmt. Denn es steht fest: Die Lügenbrücke ist auf jeden Fall gerettet.

Vor einigen Monaten gab es noch Diskussionen, ob die vier Holzbrücken, die den Rahmer Bach überqueren, erhalten bleiben können. Auslöser für die Überlegungen, sie abzuschaffen, ist Hochwasser, das die Brücken laut Wirtschaftsbetrieben wegen ihrer tiefen Lage noch weiter verstärken. Nach mehreren Gesprächen und Begehungen ist die Lügenbrücke nun von den Wirtschaftsbetrieben abgenommen worden. Momentan liegt sie neben dem Bach im Gras. Eine neue Konstruktion ist aber schon geplant.

Stadtwerke-Auszubildende bauen neue Brücken-Konstruktion

Die Auszubildenden der Stadtwerke sollen die Pläne umsetzen. „Die Lügenbrücke war einfach in den Sand gesetzt worden. Dadurch ist sie in den Jahren nach und nach abgesenkt und war auch schief“, sagt Bernd Daub, Vorsitzender des Bürgervereins Großenbaum/Rahm. Die nächste Kon­struktion soll deshalb mit Beton festgesetzt werden. Wann genau die neue Konstruktion kommt, steht noch nicht fest. Die Wirtschaftsbetriebe kündigen auf Anfrage der Südredaktion aber kurzfristige Gespräche zum Thema an.

Bei den anderen drei Holzbrücken, die über den Rahmer Bach führen, wurden erst einmal die Bohlen erneuert. „Die waren so abgelaufen und rutschig, dass das zu gefährlich war“, begründet Sarah Mdaghi, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Das bedeute aber nicht – entgegen den Annahmen von Anwohnern – dass die Brücken auch alle erhalten bleiben. Eine finale Entscheidung zu der Brücke auf Höhe Thelenbusch 95 etwa haben die Wirtschaftsbetriebe bisher noch nicht getroffen. Die Brücke auf Höhe Am Thelenbusch 85, die zur Bushaltestelle führt, soll noch in diesem Jahr barrierefrei erhöht werden.

Die Zukunft von zwei Holzbrücken bleibt unsicher

Die Brücke auf Höhe Am Thelenbusch 85 soll noch in diesem Jahr barrierefrei erhöht werden.
Die Brücke auf Höhe Am Thelenbusch 85 soll noch in diesem Jahr barrierefrei erhöht werden. © Udo Milbret

Die Brücke am Thelenbusch 55, die zur S-Bahn führt, sehen die Wirtschaftsbetriebe nicht so kritisch. „Deshalb wird zunächst geprüft, inwieweit sich die Änderungen an den anderen Brücken auswirken, bevor hier weitere Handlungsschritte notwendig werden“, sagt Mdaghi weiter. Zwei der vier Brücken bleiben also auf jeden Fall bestehen. Bei den anderen heißt es abwarten.

Lieske: „Es war uns wichtig, die Lügenbrücke zu retten“

„Natürlich hätten wir gerne jetzt schon Gewissheit, dass alle Brücken bestehen bleiben können. Trotzdem sind wir mit dem aktuellen Ergebnis erst einmal zufrieden. Es war uns wichtig, die Lügenbrücke zu retten“, sagt Bezirkspolitikerin Beate Lieske. „Die Brücken sind extrem wichtig für die Schulkinder“, betont Ratsherr Jürgen te Paß, „sie sind Teil des Schulweges, um etwa zur S-Bahn-Haltestelle zu kommen.“

Um nicht nur noch mit einem halben Venedig dazustehen, sollen nun aber auch die anderen beiden Holzbrücken bestehen bleiben, so der Wunsch von Anwohnern und Bezirkspolitikern. „Wenn es um das Finanzielle geht, können wir auch ein Brückenfest veranstalten, um Geld zusammenzubekommen“, schlägt Beate Lieske vor.