Duisburg-Wedau. . Neues Wohngebiet zwischen Wedau und Bissingheim hat nun einen Namen: 6-Seen-Wedau. Pläne reichen von der See-Villa bis zum sozialen Wohnungsbau.

„Neues Wohngebiet am ehemaligen Rangierbahnhof zwischen Wedau und Bissingheim“ war auch wirklich etwas umständlich. Jetzt trägt das Projekt einen Namen: 6-Seen-Wedau, wobei das S der Seen weiterfließt in der 6. Der Sieger des Wettbewerbs für die Freiraumgestaltung, das Berliner Atelier Loidl, überzeugte mit seinem Wettbewerbsbeitrag nicht nur die Jury, sondern auch die Projektentwickler Stadt, LEG und Gebag.

Aufgabe des Wettbewerbs war es, eine konkrete Planung zu entwerfen für die Flächen des ersten Bauabschnitts: also für die Uferpromenade am Masurensee mit der sich anschließenden Kanalachse sowie für die Gestaltung des Lärmschutzwalls. (Die Pläne stellen wir Ihnen im Detail in einer der nächsten Ausgaben vor.) Neben den Vorgaben Optik, Qualität und Wirtschaftlichkeit gab es dabei auch kuriose Aspekte zu berücksichtigen: So ist am Masurensee das Baden verboten, es soll ja aber gerade ein Seezugang entstehen. Der muss eben so gestaltet sein, dass Baden verhindert wird. In der Auslobung des Wettbewerbs war dabei ausdrücklich erwähnt, dass der Leitgedanke der Gartenstadt Wedau weitergedacht werden soll.

Gebag-Geschäftsführer: „Wir machen es besser als am Phoenix See“

Auf die markierten Bereiche bezog sich der Wettbewerb, den das Atelier Loidl aus Berlin gewonnen hat.
Auf die markierten Bereiche bezog sich der Wettbewerb, den das Atelier Loidl aus Berlin gewonnen hat.

Das sieht die Jury erfüllt. „Kraftvoll und zu vielfältiger Nutzung einladend“, so beschreibt der Jury-Vorsitzende Christian Jürgensmann den Siegerentwurf und ergänzt: „Wir hoffen auf Gäste aus anderen Städten zur Wochenenderholung.“ Schließlich soll nicht nur Wohnbebauung entstehen, sondern ja gerade auch öffentlicher Raum am Wasser, um dessen Gestaltung sich der Wettbewerb drehte. Bedenken, ähnlich wie am Dortmunder Phoenix See könne es später Beschwerden künftiger Villenbesitzer geben eben wegen dieser Öffentlichkeit, entgegnet Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer: „Wir machen das einfach besser als am Phoenix See.“

Von der Villa am See bis zum sozialen Wohnungs-Bau

Gut, besser, hochwertig soll es ja gerade werden, das Projekt 6-Seen-Wedau. Gerade auch durch Aufenthaltsqualität nicht nur für Eigenheimbesitzer, sondern für alle. Jede Art des Eigenheims sei dort denkbar, betont die Gebag: Die Villa am See wird es ebenso geben wie sozialen Wohnungsbau. Von einer „Aufwertung für Duisburg“ spricht Oberbürgermeister Sören Link und deutet mit Stichworten schon mal an, was die Zukunft bringen soll: Elektromobilität soll ein großes Thema sein, schnelles Internet, Fernwärme. „Wir haben kein anderes Projekt dieser Strahlkraft und dieser Größenordnung in NRW.“

Noch strahlt nur die Idee in den Köpfen der Planer, dabei haben die Vorarbeiten schon begonnen: Die Gleise auf dem ehemaligen Bahnareal sind abgeräumt, „die Zauneidechsen werden langsam in die gewünschte Richtung getrieben“, sagt mit einem Schmunzeln Gebag-Geschäftsführer Wortmeyer. In einem guten Jahr, im Herbst 2018, soll der Bebauungsplan stehen. Dann soll aus der strahlenden Idee Stück für Stück, Baufeld für Baufeld, noch strahlendere Wirklichkeit werden. Planungsdezernent Carsten Tum ist davon überzeugt, dass es genauso kommt – erst recht mit diesem Wettbewerbssieger: „Das Atelier Loidl kann Duisburg.“