Duisburg-Serm. . Wenn Donald Trump zu Besuch in Serm ist, dann ist Karneval. Moderator Heinz Baltes sorgt beim Karnevalszug für Humor, die Polizei für Ordnung.
„Petrus muss ein Sermer sein“, vermutet Bernd Baumann lächelnd mit einem Blick zum Himmel. Der Präsident der KG Südstern freute sich genauso wie die rund 11 000 Narren am Rande des Zuges über eine durchaus akzeptable Wetterlage. Vor allen Dingen machten Regenwolken am Sonntagnachmittag einen großen Bogen um die Karnevalshochburg im Duisburger Süden und schufen damit die Grundlage für eine auch in diesem Jahr wieder ausgelassene große Open-Air-Karnevalsparty.
Das Sicherheitskonzept griff, die Polizei war vielerorts präsent, und an den Sermer Zufahrtsstraßen kontrollierte das Ordnungsamt speziell die jungen Jecken streng nach alkoholischem Proviant. „Die fahren eine Null-Toleranz-Grenze, das ist ganz in unserem Sinne“, begrüßt der Südstern-Präsident die Maßnahmen der Ordnungsbehörden. So ganz schien das aber nicht gelungen zu sein, wie am jecken Party- Hotspot vor der Herz-Jesu-Kirche bei dem einen oder anderen deutlich erkennbar war.
Moderator Heinz Baltes war wieder an Bord
Nach einem Jahr gesundheitlich bedingter Pause war auch Karnevals-Urgestein Heinz Baltes wieder als Zug-Moderator am Mikrofon. Das tat er in seiner ganz speziellen und unnachahmlichen Weise. Zu tun hatte er reichlich, denn immerhin waren zahlreiche bunt und originell verkleidete Fußgruppen und Musikkapellen vorzustellen. Zehn Wagen komplettierten den närrischen Lindwurm, der sich mit mehr als 500 Teilnehmern über die Dorfstraße bewegte.
Baltes’ Kommentare können dabei schon mal deftiger ausfallen, krumm nimmt ihm das aber keiner. Bestimmt auch nicht die Taxifahrer, denen er bei der Begrüßung der dem Zug vorausfahrenden Polizei mit der Bemerkung „An der Spitze die Duisburger Polizei, die fahren nach dem Zug alle Besoffenen kostenlos nach Hause“ ins Handwerk pfuschte. Aber auch die Musiker des Sermer Tambourcorps standen unter Beobachtung: „Der Stefan trommelt ja gar nicht mit, passt da mal besser auf.“
Ballonfahrer treffen auf lebende Barbiepuppen
Die Sermer hatten sich bei der Gestaltung des Zuges wieder eine Menge einfallen lassen. Die Schützen der Tellkompanie mutierten zu Donald Trump-Doubles und persiflierten den neuen US-Präsidenten auf ihrem Motivwagen. Aufwändig war die Verkleidung der Ballonfahrer-Fußtruppe, auch die bunten „verrückten Hühner“ und die „Sermerellas“ waren als „Barbie-Puppen“ echte Hingucker.
Mit ihrem Motivwagen rückten die Südsterne noch einmal die Spendenaktion in Sachen neuer Wagenbauhalle in den Fokus. Mehr als 60 000 Euro sind schon zusammen gekommen. „Es fehlt noch ein bisschen“, so Wagenbauer Carlo Gähringer. Auch das Kinderprinzenpaar und Prinz Schwatten I) mit seiner Crew genossen den viel bejubelten Umzug durch ihr Dorf.
Und nach dem Zug war die Party im 3000-Seelen-Dorf noch lange nicht vorbei. Immerhin stand im Festzelt ja auch noch der Manöverball an.