Duisburg-Buchholz. . Zu wenig Interesse an Aktionen – diesen Vorwurf weisen die Händler zurück. Jetzt wollen sie mit flexiblen Aktionen die Münchener Straße beleben.

Sie ist wohl die Keimzelle des Stadtteils, für andere gilt sie als die familiäre Einkaufsmeile. Und dann wäre da auch noch die Formulierung „mitten im Herzen von Buchholz“: die Münchener Straße. Zuletzt gab es jedoch immer wieder weniger gute Nachrichten – die verkaufsoffenen Sonntage sind für 2017 gestrichen, Mitglieder des Buchholzer Werberings beklagten sich über ein zu geringes Interesse der Händler vor Ort. Thomas Lüder von der Brillengalerie Lüder zeichnet jetzt ein anderes Bild: „Man kann nicht davon sprechen, dass die Händler kein Interesse haben“, sagt er.

Einige Händler haben andere Erfahrungen gemacht als der Buchholzer Werbering

Händler Thomas Lüder: „Die Münchener Straße hat das Potenzial, man kann wirklich etwas bewegen.“
Händler Thomas Lüder: „Die Münchener Straße hat das Potenzial, man kann wirklich etwas bewegen.“ © Zoltan Leskovar

Der Augenoptikermeister sieht sich jedoch nicht als Sprachrohr der Händler, nicht als Vermittler. Er hat andere Erfahrungen gemacht – und darüber will er einfach sprechen. Zusammen mit Karl Albers, seinem Geschäftsnachbarn von Albers Ambiente, hat sich Lüder zusammengesetzt, den engen Austausch gesucht, vor allem und auch mit den zahlreichen anderen Händlern. Sie alle haben ein gemeinsames Interesse – die Münchener Straße zu beleben, dafür zu sorgen, dass sie attraktiv ist und bleibt, für den Kunden.

Als eine Art Interessengemeinschaft, so würden die beiden Unternehmer ihr Engagement und das der anderen Händler beschreiben. „Wir suchen den persönlichen Kontakt, setzen auf das Vertrauen, das wir uns erarbeiten“, erklärt Albers.

Die Händler stellen klar: keine Kritik am Buchholzer Werbering

Das Ziel – und das geben sie gerne so aus: Sie wollen das Wir-Gefühl der Händler stärken, eine Gemeinschaft erzeugen, nicht nur eine der Interessen. „Da sind wir auf einem sehr guten Weg“, sagt Thomas Lüder. Karl Albers formuliert es anders: „Der Wille ist da, die Gemeinschaft muss sich noch finden.“

Händler Karl Albers: „
Händler Karl Albers: „ © Zoltan Leskovar

Das Engagement, es läuft also, „aber ohne überhaupt einen Namen dafür gefunden zu haben.“ Den beiden ist wichtig: „Wir wollen keine Konkurrenz zum Buchholzer Werbering darstellen, wir äußern auch in keiner Weise Kritik an der Arbeit. Wir wollen ein Miteinander.“

Händler wollen sich flexibel an Aktionen beteiligen – oder auch nicht

Ganz konkret bedeutet Engagement übrigens in diesem Fall: Ging es in der Vergangenheit um die Teilnahme an besonderen Aktionen ab vom normalen Verkaufsalltag, wie etwa am Lichterabend im November, haben Lüder und Albers „bis zur Düsseldorfer Landstraße wirklich jeden angesprochen“. Und schon da haben sie signalisiert: „Alles passiert auf freiwilliger Basis. Jeder Händler, der meint, dass es zu seinem geschäftlichen Konzept passt, kann mitmachen“, so Lüder.

Es geht also um den nötigen Freiraum, einfach „weil es ungezwungener ist“, so Lüder. Ein Eintrag im Vereinsregister – das können sich die beiden nicht vorstellen. „Dann nehmen wir uns die Flexibilität“, so Albers.

Das Aus für die verkaufsoffenen Sonntage nehmen sie gelassen

Und wie sieht es mit den verkaufsoffenen Sonntagen aus? Lüder und Albers nehmen es gelassen, aus Erfahrung. „An anderen Tagen und im Rahmen anderer Aktionen, etwa dem Mädelsabend, hat die Münchener Straße über einen kürzeren Zeitraum mehr zu bieten“, so Lüder.

Karl Albers, Thomas Lüder und den anderen Geschäftsleuten ist wichtig: „Die Münchener Straße hat das Potenzial, man kann wirklich etwas bewegen.“ Zeit ist vor allem das, was sie derzeit brauchen. Es seien unheimliche viele Ideen in den Köpfen, die nur auf eine Umsetzung warten.