Duisburg. Iris und Dieter Setzermann lassen sich auch vom Alter bei ihren Lebensplänen nicht abschrecken. Heiraten, was für fast jedes Pärchen die Folge einer langen, glücklichen Beziehung ist, ist für die Setzermanns nichts Selbstverständliches, denn beide sind über 65 Jahre alt.
Als Dieter Setzermann seiner Inge die Frage stellte: „Liebst du mich denn immer noch?”, ahnte diese noch nicht, worauf ihr Lebensgefährte hinaus wollte. „Ich dachte, nun käme mal wieder einer seiner üblichen kleinen Scherze”, berichtet Inge Setzermann lächelnd. Manchmal mache ihr Liebster nach dem Mittagessen Bemerkungen wie: „Du hast gut gekocht! Du kannst heiraten.” Doch diesmal folgte kein Scherz, sondern die Frage der Fragen: „Sollen wir heiraten?”. Um den Antrag zu bekräftigen, wurden auch sofort die heimlich gekauften Ringe präsentiert. „Ich habe überhaupt nicht mit einem Heiratsantrag gerechnet und konnte es gar nicht fassen, als er das kleine Schmuckschächtelchen auspackte”.
Heiraten, was für fast jedes Pärchen die Folge einer langen, glücklichen Beziehung ist, ist für die Setzermanns nichts Selbstverständliches, denn beide sind über 65 Jahre alt.
„Wir haben zusammen Höhen und Tiefen durchlebt und wissen, dass da jemand ist, dem man vertrauen kann. Gerade in unserem Alter ist es wichtig, dass der Partner im Notfall alle Rechte hat”, so Dieter Setzermann. „Trotz der langen Beziehung und des Zusammenwohnens, sind wir sehr selbstständig geblieben. So zusagen eine GmbH.” Kennen gelernt hat sich das glückliche Paar vor sieben Jahren über den Sport. „Wir haben beiden Diabetes und gehen einmal in der Woche zur gleichen Sportgruppe” erzählt der 67-Jährige. Er habe sie angesprochen und „es war sofort Liebe auf den ersten Blick”.
Seit drei Jahren wohnen die Setzermanns nun zusammen. Letzte Woche wurde standesamtlich geheiratet und zwei Tage später fand nun in der evangelischen Gemeinde an der Angerhauser Straße die kirchliche Trauung statt.
Geheiratet wurde nicht in weiß, sondern im adretten roten Kleid. Rot sei ihrer beider Lieblingsfarbe und so war die Wahl schnell getroffen. Gegen die Tradition, dass der Bräutigam das Kleid nicht vor der Hochzeit sehen dürfe, war Dieter Setzermann sogar beim Kauf des Kleides dabei. „Er musste schließlich sicher gehen, dass es auch richtig passt”, lacht die ehemalige Behördenangestellte.
Anders als auf den meisten Hochzeiten ist auch, dass die Setzermanns keine Trauzeugen haben. Das Paar ist sich einig: „Die sind bei uns nicht mehr von Nöten!” Unkonventionell sei auch die Planung der Flitterwochen gewesen, erklärt Dieter Setzermann. „Wir haben unsere Flitterwochen einfach vorgezogen.” Vier Wochen Schweden standen im Juni auf dem Programm. Angesehen haben sie sich die großen Städte des kleinen skandinavischen Landes, aber auch ruhige Tage in einem kleinen Holzhaus an einem See verbracht. „Hätten wir diese Reise schon vor Jahren unternommen wären wir vermutlich dorthin gezogen”, erzählt der Schwedenfan. „Als wir unseren Kindern von der Hochzeit erzählten, waren sie erst etwas überrascht, haben sich aber dann wirklich sehr mit uns gefreut.” Daher ist es auch naheliegend, dass im Kreise der Kindern, Enkeln und Urenkeln gefeiert wurde