Duisburg-Buchholz. Seit zehn Jahren hilft der Verein Gänseblümchen krebskranken Kindern. Finanziert wird die Hilfe komplett aus Spenden. Irmgard Dudek ist der Motor.

Irmgard Dudek ist mit Leib und Seele bei der Sache. „Unsere Kinder sind so toll“, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln. Die Buchholzerin spricht voller Begeisterung von den krebskranken Jungen und Mädchen, mit denen sie beim Ausflug in Kernies Wunderland gelacht hat und herumgetobt ist. Vor zehn Jahren, am 14. Mai 2006, hat sie zusammen mit ihrem Mann Volker Gänseblümchen NRW, einen Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder, gegründet. Von ihrer Wohnung aus organisiert die Bürokauffrau die ehrenamtliche Hilfe.

Irmgard Dudek ist der Motor des Vereins. Sie besucht die Kinder im Krankenhaus, begleitet die Eltern und spricht gelegentlich auch mit den Ärzten, von denen sie viele mittlerweile kennt. Sie sammelt Spenden, erledigt den ganzen Papierkram, organisiert Benefizveranstaltungen und Ausflüge.

„Die Ausflüge sind wichtig für die ganze Familie. Dann steht mal nicht die Krankheit im Mittelpunkt. Man hat einfach Spaß miteinander“, sagt Irmgard Dudek und erwähnt den Jungen, der die ganzen Tage zuvor über Schmerzen klagte und diese beim Zusammensein mit den anderen Kindern vergaß. Oder das Mädchen im Rollstuhl, das aus eigenem Antrieb daraus aufgestanden ist, für einen kurzen Moment jedenfalls. „In der Gemeinschaft werden unheimliche Kräfte mobilisiert“, hat die Ehrenamtliche in den letzten zehn Jahren erfahren.

Kostenübernahme für Medikamente und Therapien

„Die kranken Kinder sind voller Lebensfreude, sie wollen etwas erleben, wie andere Kinder auch“, weiß Irmgard Dudek. Und den Geschwistern, die zu Hause notgedrungen oft zurückstecken müssen, tun diese unbeschwerten Aktivitäten auch gut.

Irmgard Dudek hat den Verein vor zehn Jahren gegründet. Auch ihr Mann und ihre Kinder helfen dort mit.
Irmgard Dudek hat den Verein vor zehn Jahren gegründet. Auch ihr Mann und ihre Kinder helfen dort mit. © FUNKE Foto Services

„Es gibt unheimlich viel Positives“, erzählt die Initiatorin. Dadurch kann sie auch mit dem Tod von Kindern, die sie mitunter jahrelang kennt, umgehen. „Wir haben drei Kinder verloren. Das hat mich schon ganz schön mitgenommen“. Andererseits sind auch fünf Kinder genesen. Sie haben eine Ausbildung begonnen oder sind dabei, ihr Abitur zu machen.

Zur Zeit betreut Gänseblümchen elf Familien aus Duisburg und Umgebung. Die Kinder werden meist in der Kinderonkologie in den Unikliniken in Essen oder Düsseldorf behandelt. Wenn die Familien knapp bei Kasse sind, zahlt der Verein Medikamente oder Physiotherapien, die die Krankenkasse nicht erstattet. Manchmal übernimmt der Verein auch die Parkgebühren oder das Essen für die Mütter während der Krankenhausaufenthalte der Kinder. Sogar an einem Therapiepferd haben sich die Gänseblümchen schon beteiligt.

35 Mitglieder hat der Verein

Finanziert wird das ganze hauptsächlich aus Spenden und außerdem aus den Beiträgen der insgesamt 35 Mitglieder. „Wir müssen keine Miete für ein Büro und keine Mitarbeiter bezahlen. Bei uns kommt das Geld eins zu eins den Familie zugute“, versichert die Vereinsvorsitzende.

Verein freut sich über Spenden

Der Verein Gänseblümchen freut sich über neue Mitglieder. Der Jahresbeitrag beträgt für Erwachsene 25 Euro, für Jugendliche 10 und für Firmen 50 Euro.

Ebenfalls willkommen sind Geldspenden und auch Sachspenden (nur Neuware). Diese werden bei der jährlichen Benefizveranstaltung im Herbst in der Stadthalle Ratingen versteigert, verkauft und verlost. Der Erlös fließt komplett in die Vereinsarbeit.

Kontakt: Ingrid Dudek, Vorsitzende von Gänseblümchen NRW, 0203/702528, Internet: gaensebluemchen-nrw.de

Die Dudeks, 57 und 61 Jahre alt, haben selbst zwei gesunde Kinder. „Dafür sind wir sehr dankbar“. Ihre Kinder, längst erwachsen und Physiotherapeuten von Beruf, helfen auch bei den Gänseblümchen mit, ebenso wie viele Freunde und Bekannte.

„Manchmal ist es schon anstrengend. Aber wir machen weiter“, versichert Ingrid Dudek. Für die Freizeit mit den kranken Kindern und ihren Familien Ende Mai hat ihr Mann, der als Speditionskaufmann arbeitet, gerade wieder Urlaub eingereicht.