Duisburg-Huckingen. Ins Bauprojekt Haus Böckum kommt Bewegung: Für den Umbau der ehemaligen Wasserburg gibt es eine Einigung zwischen Unterer Denkmalbehörde und Investor.

Luxuswohnungen, Doppelhaushälften, eine Tiefgarage – um den geplanten Umbau des heutigen Hauses Böckum wird seit Jahren gestritten. Nach jahrelanger Verzögerung scheint nun Bewegung in das Bauprojekt zu kommen: Von einer Einigung zwischen Stadt und dem Berliner Investor S+P ist die Rede. Die Stadt bestätigt, dass sich Untere Denkmalbehörde und Investor auf eine Bebauung geeinigt haben. Aus einem von S+P mit der Umsetzung des Projekts beauftragten Unternehmen ist zu hören, der Bauantrag stünde kurz bevor. Allerdings deutlich kleiner, als bisher vorgesehen.

Doppelhäuser und Tiefgarage werden wohl nicht gebaut, dem steht der Landesentwicklungsplan entgegen. Vielmehr muss sich die Bebauung auf den derzeitigen Gebäudebestand beschränken, also die Scheunen und die U-Form, in der sich die ehemalige Wasserburg erstreckt. Beides soll zu einer künftigen Wohnnutzung umgestaltet werden.

Seit 1991 unter Denkmalschutz

„Das, was da ist, soll renoviert werden“, hat auch Herbert Huber gehört, Mitglied der Interessengemeinschaft zum Erhalt des Hauses Böckum. Seinen Informationen zufolge ist der Bauvorantrag für die vorhandenen Gebäude bereits gestellt. Huber ist damit zufrieden; die Interessengemeinschaft hatte sich ja hauptsächlich gegen die ursprünglich geplante Erweiterung des bestehenden Ensembles gewehrt. Laut Huber könnten auf Haus Böckum nun Eigentumswohnungen entstehen – oder aber die gesamte Burg würde von einem einzigen Besitzer erworben. „Das wäre das Optimum“, findet Huber. „Wer das ganze Geld dafür bezahlt, ist dann auch mit dem Herzen dabei.“ Der Interessengemeinschaft ging es schließlich immer um den Fortbestand der einzigen auf Duisburger Stadtgebiet erhaltenen Wasserburg.

Nur mit Kernsanierung hat das Gebäude eine Zukunft

Auch Heimatforscher Dietmar Ahlemann vom Bürgerverein Huckingen begrüßt die derzeitige Entwicklung. „Ich find’s gut, wenn das Gebäude saniert und genutzt wird“, sagt er. In einer Kernsanierung sieht er die einzige Chance auf eine Zukunft für Haus Böckum. „An verschiedenen Stellen bricht es schon“, erklärt er an der südöstlichen Ecke führe „ein Riesenriss durchs gesamte Mauerwerk. Da besteht die Gefahr, dass es irgendwann zusammenbricht.“

Diese Gefahr dürfte nun gebannt sein, die Zukunft des Gebäudes, das seit 1991 unter Denkmalschutz steht, gesichert. Investor S+P ist nach eigenen Angaben auf seiner Homepage spezialisiert auf die Sanierung von denkmalgeschützten Altbauten; die Anfrage der Redaktion nach seinen Plänen für Haus Böckum hat er nicht beantwortet.

Ahlemann blickt dem Umbau optimistisch entgegen: „Das kann ein Schmuckstück werden für Huckingen.“