Huckingen. .
Gut Böckum ist die einzige erhalten gebliebene Wasserburg auf Duisburger Gebiet. Aber ist das Gut von Anfang an als Burg errichtet worden oder erst im 17. Jahrhundert aus einem Gehöft dazu umgebaut worden? Das war eine der Fragen im Vortrag von Dietmar Ahlemann in der Reihe zur Geschichte Huckingens im Steinhof. Der Heimatforscher legte dar, was man bisher über Gut Böckum und seine Vergangenheit weiß.
Fünf Gründe für seine Theorie
Ahlemann selbst vermutet, dass der Hof erst in der Zeit zwischen 1450 und 1550 zur Burg ausgebaut wurde. Fünf Gründe führt er dafür an: Erstens sei in der ersten urkundlichen Erwähnung 1369 von einem Hof die Rede. Damals verpfändete Herman von Seldung das Anwesen für 450 Goldstücke an Johanna von der Dorenburg. Zweitens sei der damalige Name „Hof zu den Buchen“, aus dem in Jahrhunderten „Haus Böckum“ wurde, für einen Herrensitz zu gewöhnlich. Drittens liege das Gehöft nur unweit von der Remberg entfernt. Beide aber seien bis etwa 1360 im Besitz der Herren zu Kalkum gewesen. Eine zweite Burg so nahe habe da wenig Sinn gemacht. Viertens sei die Höhe des Pfandes, 450 Goldstücke, anderenorts schon für eine Mühle gezahlt worden. Und fünftens schließlich sei der Hof mehrfach als Mitgift einer Braut mitgegeben worden, was für Burgen ungewöhnlich sei.
1661 jedenfalls, so Dietmar Ahlemann, sei in einem Briefwechsel davon die Rede, das alte Herrenhaus sei abgerissen worden und im Bereich des Obstgartens neu gebaut worden. Und dabei seien Holzbalken und Bruchsteine wiederverwendet worden.
Der Referent lieferte auch eine Erklärung dafür, weshalb Haus Böckum auch als bloßes Gehöft in der überschwemmungsgefährdeten Angerniederung Sinn gemacht habe. „Wir hatten im Mittelalter ein mediterranes Klima, also viel Trockenheit. Das Überschwemmungsproblem stellte sich erst Jahrhunderte später.“ Dann allerdings sei eine Burg der beste Schutz gewesen. Der Burghügel ist auf Spezialkarten deutlich zu erkennen.
U-Form 1838 auf Karte erkennbar
Die heutige U-Form, bestehend aus dem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert und anschließenden Stallungen, taucht erstmals auf einer Karte von 1838 auf. Noch auf einer Karte von 1804 hat das Gut L-Form. In dieser Karte ist auf der Westseite der Stumpf eines Turms verzeichnet, der später mit einem Haus überbaut wurde.
Was vor dieser Zeit war, darüber sollen archäologische Grabungen Aufschluss geben, die im Zuge des geplanten Umbaus von Gut Böckum zu Eigentumswohnungen vorgesehen sind.