Huckingen.

Völlig unscheinbar ist er heute, der Remberger Hof. Etwas abseits liegt er von jenem Schlaglochweg, der die Remberger mit der Buscher Straße verbindet. Aber in seinem Vortrag über die Geschichte der früheren Wasserburg machte Heimatforscher Dietmar Ahlemann jetzt im Steinhof deutlich, dass Haus Remberg einmal bedeutender als Gut Böckum war.

Nur erkennt man im Gegensatz zu Böckum heute nicht mehr, dass einmal ein Wassergraben das Anwesen schützte. Wie alt Remberg letztlich ist, weiß man nicht. Archä­ologische Grabungen haben dort nie stattgefunden.

Name stammt von „Kuhbrücke“

Eine Urkunde von 1310 verrät aber, dass das Anwesen damals dem Kloster St. Gereon in Köln gehörte. Darauf saß der Ritter Adolf von Kalkum-Lohausen, der zugleich Herr auf Gut Böckum war. Der Name Remberg leitet sich wohl von „Kuhbrücke“ her.

Den Wendepunkt in der Geschichte der Burg markieren po­litische Kämpfe Ende des 14. Jahrhunderts. Da standen im Streit um Einnahmen aus dem Rheinzoll in Kaiserswerth die Truppen der Grafen von Mark und Kleve den Söldnern der Herzöge von Berg und Jülich-Geldern ge­genüber. Letztere gerieten 1397 in klevische Gefangenschaft. Sie wurden politisch ausgeschaltet, indem ihnen ruinös hohe Sum­men abverlangt wurden, um sich freizukaufen.

Die so Geschlagenen revanchierten sich dafür mit einem Kleinkrieg in der Region, mit Wegelagerei. Deren Drahtzieher war offenbar der bergische Amtmann Arnold von Kalkum. 1405 sollte auch er eliminiert werden - der Beginn der Kalkumer Fehde. Söldner der Stadt und des Erzbischofs von Köln verwüsteten seinen Sitz. Aber die Lage dieses Sitzes war lange unbekannt.

Aus den Botenlöhnen, die Duisburger Stadtboten für die Zurücklegung der verschiedenen Distanzen ihrer Botengänge erhielten, schließt Ahlemann, dass es sich dabei um Haus Remberg handelte. Denn um zu den weiteren Zielen ihrer Strafaktion zu gelangen, Burg Kalkum und die Stadt Ratingen, hätten die Söldner nicht bei Uerdingen über den Rhein setzen müssen.

Mit der Herrlichkeit Rembergs war es vorbei. Die Burg wurde zwar wieder aufgebaut. Sie diente fortan aber nur noch als Witwensitz, wurde später meist bloß noch als Mitgift oder an nachrangige Er­ben weitergegeben. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wohnt kein Adliger mehr dort. 1804 ging der Hof in den Besitz der Ratinger Fabrikantenfamilie Brügelmann über, von dort 1856 an den Grafen von Spee. Pächter ist seit 1832 die Familie Gerlings.