Duisburg. . Zwölf Gesundheits- und Krankenpfleger -Lehrlinge leiten elf Tage lang die Geriatrie-Station im Duisburger Klinikum. Medikamente verabreichen und Verbände wechseln gehören zum normalen Arbeitsablauf.

Verbände wechseln, Medikamente verabreichen, an ärztlichen Besprechungen teilnehmen und das Ganze dokumentieren – zwölf Auszubildende zu Gesundheits- und Krankenpflegern übernehmen elf Tage lang die Verantwortung für Station C 26, die Geriatrie-Abteilung. Das Projekt „Schüler leiten eine Station“ findet zum dritten Mal im Sana-Klinikum statt. Seit dem 11. Januar leiten die angehenden Pfleger mit Hilfe von Profis die Station.

„Am Anfang war es wie ein Schwall von Verantwortung, der auf einen zukam“, sagt Lukas van Baal. Der Azubi hat an diesem Tag Frühschicht, von 6 bis 14 Uhr kümmert er sich um die Senioren in der Geriatrie. Im Durchschnitt sind seine Patienten 80 Jahre alt und haben verschiedene Beschwerden: Herz- und Nierenprobleme oder Knochenbrüche von Stürzen plagen die Hilfebedürftigen.

Praxisanleiter stehen den Azubis zur Seite

„Die Leute finden unsere Aktion durchweg positiv“, erklärt Lukas. Sie freuten sich, dass so viele junge Leute hier seien, die mehr Zeit hätten, um sich auch mal zu unterhalten, so der 21-Jährige.

Zur Seite stehen den Azubis Praxisanleiter, Pflegekräfte und Kursleiter. Einer der Kursleiter ist Siegfried Drzisga, seit 14 Jahren Leiter der Pflegeschule, die direkt auf dem Klinikum-Gelände ist. „In der Theorie besprechen wir normalerweise Mikrobiologie, Arzneimittel oder den sozial-kommunikativen Bereich unserer Arbeit“, erklärt Drzisga, „aber hier ist die Praxis, die die Schüler nach der Ausbildung vorfinden werden.“ Deshalb findet er das Projekt, das vor zwei Jahren startete so sinnvoll.

Patienten begrüßen die Abwechslung

Ebenfalls ein offenes Ohr für die Lehrlinge hat jederzeit Schwester Gaby Hahn. „Die Auszubildenden machen das ganz hervorragend, sie haben schon den Rundumblick für die wichtigen Dinge“, adelt Gaby Hahn und erzählt weiter, „dass die Patienten sehr zufrieden sind.“

Das gleiche Kompliment erhielt auch Schülerin Peggy Schröder nicht nur von Patienten. „Auch die Angehörigen finden unser Projekt klasse, weil die Station in der Zeit lebendiger wird. Wir haben auch genug Zeit, um uns mit den Patienten zu unterhalten, das tut ihnen gut“, erzählt die 20-Jährige. Zu ihrem Aufgabenbereich zählt die morgendliche Pflege, sie teilt Essen aus, wechselt die Verbände der Patienten und dokumentiert die Abläufe. „Selbstständig arbeiten ist genau richtig für uns, es ist aber auch gut zu wissen, dass wir die examinierten Kräfte im Rücken haben“, findet Peggy Schröder.

Zwei weitere Schüler-Gruppen sind in einer anderen Geriatrie-Station und in der Kinderklinik tätig und versorgen bis Freitag die Patienten. Danach geht’s wieder auf die Schulbank – die Examen finden schon bald im Sommer statt.

180 Auszubildende in der Krankenpflege-Schule

Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Zur Zeit gibt es 180 Auszubildende in der Krankenpflege-Schule des Sana-Klinikums.

Pflegerische Kernaufgaben, arbeitsrechtliche Grundlagen, medizinische Versorgung und Krankheitslehre sind Bestandteile des Lernumfangs.