Duisburg. Nach vier Generationen Landgasthof Serm stand die Schenke leer. Jetzt macht sich hier ein neuer Pächter selbstständig.
Lange Zeit war die Schenke in Serm eine Institution. Kneipe, Restaurant, Kegelbahn und Hotel. Nach dem Tod von Wirt Hermann Schenke, der den Gasthof in vierter Generation führte, standen die Räumlichkeiten an der Dorfstraße 80 länger leer. Damit ist jetzt Schluss: Seit dem vergangenen Wochenende kann im Landgasthof Schenke wieder gespeist, gefeiert und übernachtet werden.
Leonard Golub ist der neue Pächter des Landgasthofs. Bis Ende letzten Jahres war der 47-Jährige noch im Ratskeller Langenfeld beschäftigt. „Ich habe mich schon länger nach einem Objekt umgeschaut, um mich wieder selbstständig zu machen“, sagt der 47-Jährige. „Irgendwann bin ich auf die Schenke gestoßen und hatte direkt das Gefühl: Das hier passt zu uns. Hier können wir uns eine Zukunft aufbauen.“
Fast ein Familienbetrieb
Wir, das ist die Familie von Leonard Golub. Nach über eineinhalb Jahren Fernbeziehung ist seine Frau Karolina Anfang Januar von Kroatien nach Serm gezogen. Mit dabei Sohn Kresimir (18) und ihre Schwester Josipa Cimermanovic (29). „Mir ist es wirklich schwer gefallen, Kroatien hinter mir zu lassen“, berichtet Karolina Golub in perfektem Deutsch. „Aber das Wichtigste ist, dass wir als Familie wieder zusammen sind.“ Der älteste Sohn des Ehepaars Golub, Dominik (23), arbeitete bereits mit seinem Vater und seiner Verlobten Jana Memedovic (26) in Langenfeld zusammen. „Bis auf unseren Koch sind wir ein echter Familienbetrieb“, sagt Leonard Golub stolz. „Aber vielleicht gehört er ja auch bald zur Familie“, fügt er mit einem Schmunzeln im Gesicht hinzu.
Die letzten Wochen beschreibt der Geschäftsführer als enorm anstrengend. „Wir wollten ja unbedingt schnell alles hergerichtet haben, aber es gab doch mehr zu tun als erwartet“, so Golub. Das Ergebnis kann sich allerdings sehen lassen. Die Wände sind neu gestrichen, die Zimmer und das Hotel verfügen nun über Wlan, in den nächsten Tagen wird auch die neue Außenwerbung angebracht.
Langsam in das Dorf hineinwachsen
Spätestens dann sollte sich herumgesprochen haben, dass das Traditionslokal Landgasthaus Schenke wieder geöffnet hat. „Wir haben bewusst auf eine offizielle Eröffnung verzichtet“, sagt Leonard Golub. „Wir wollen uns langsam im Dorf einführen und nicht mit einem großen Knall. Das ist für mein Team und für die Gäste angenehmer.“
Das Essen in der Schenke ist eine Mischung aus deutscher und mediterraner Küche. „Uns ist es aber erst einmal wichtig zu sehen, was unsere Gäste wollen. Wir freuen uns über jeden Vorschlag und nehmen uns Kritik zu Herzen.“