Duisburg. Dank einer Förderung der Stadt kommt in Duisburg für Schüler nun das Deutschlandticket. So laufen Umstellung und Beantragung, das ist der Preis.

Das Schokoticket ist für Duisburger Schüler bald Geschichte. Ab dem 1. August, pünktlich zum Start des Schuljahres 2023/24, können alle Kinder und Jugendlichen der städtischen Schulen in Duisburg das Deutschlandticket bekommen. Damit können sie für 29 Euro im Monat bundesweit alle Busse, Straßenbahnen, Stadt- und U-Bahnen sowie S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpresse in der zweiten Klasse nutzen. Die Stadt Duisburg fördert dies mit über 1,672 Millionen Euro.

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Das ging schnell: In der Ratssitzung am 12. Juni hatte die Fraktion der Grünen die Einführung beantragt, eine Mehrheit des Stadtparlaments einen entsprechenden Prüfauftrag an die Verwaltung verabschiedet. Da der Rat erstmals wieder im September zusammentritt, vollzog OB Sören Link am vergangenen Donnerstag die Entscheidung mit einem Dringlichkeitsbeschluss.

Schokoticket entfällt in Duisburg beim Antrag auf ermäßigte Fahrtkosten

Damit entfällt ab dem Schuljahreswechsel 2023/2024 das Schokoticket bei der Beantragung für die Ermäßigung eines Schülertickets für den Schulweg. Die Prüfung des Anspruches auf eine Ermäßigung nach den Vorgaben der Schülerfahrtkostenverordnung wird weiterhin unverändert beim Amt für Schulische Bildung durchgeführt, teilt die Stadt mit.

Die Anträge können bequem über die App MyVIA gestellt werden. Die Umstellung bestehender Schokotickets auf Deutschlandtickets erfolgt in den meisten Fällen automatisch; die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) wird weitere Informationen zum Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler zeitnah auf ihrer Webseite bereitstellen.

„Das neue Deutschlandticket bietet deutlich mehr Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote außerhalb der eigenen Stadtgrenzen zu erkunden. Das erweitert im wahrsten Sinne den Horizont, was auch bei der Ausbildungsplatzsuche einen Gewinn darstellen wird“, so Bildungsdezernentin Astrid Neese. Die verbesserte Haushaltssituation erlaube es nunmehr der Stadt, „den Schülern bezahlbare Mobilität ganz nach ihren Bedürfnissen zu ermöglichen“, erklärt OB Link.

Nicht über die Entscheidung unterrichtet: Obwohl sie den Antrag auf Einführung des Deutschlandtickets stellten, sei zunächst die SPD informiert worden, kritisieren die Fraktionssprecher der Grünen im Duisburger Rat, Anna von Spiczak und Felix Lütke.
Nicht über die Entscheidung unterrichtet: Obwohl sie den Antrag auf Einführung des Deutschlandtickets stellten, sei zunächst die SPD informiert worden, kritisieren die Fraktionssprecher der Grünen im Duisburger Rat, Anna von Spiczak und Felix Lütke. © Grüne Duisburg | Grüne Duisburg

Grüne: Ticket ermöglicht frühzeitigen Zugang zu klimafreundlicher Mobilität

„Mit dem Deutschland-Ticket ermöglichen wir den Zugang zu klimafreundlicher Mobilität“, freut sich der Fraktionssprecher der Grünen, Felix Lütke. „Schüler werden frühzeitig an den umwelt- und flächenschonenden ÖPNV herangeführt und können das Ticket auch in ihrer Freizeit nutzen.“

Verärgert sind die Grünen, weil die Nachricht am Donnerstag kurz nach der Entscheidung im Rathaus von der SPD öffentlich gemacht wurde. „Informiert wurden weder die Grünen-Ratsmitglieder noch die Grünen- Fraktionsgeschäftsstelle“, so Fraktionssprecherin Anna von Spiczak. „Hier wurde der SPD-Fraktion wieder einmal Exklusivität eingeräumt und somit die Möglichkeit geschaffen, sich mit fremden Federn zu schmücken. Das ist stillos, unverschämt und frech.“

Das Rathaus weist den Vorwurf zurück. Der Dringlichkeitsbeschluss sei nach der Unterzeichnung durch den Oberbürgermeister und ein Ratsmitglied der CDU zeitnah online ins Bürgerinfoportal der Stadt Duisburg gestellt worden. „Damit war er einsehbar für die Öffentlichkeit“, so ein Stadtsprecher.

>> NRW-MINISTERIUM FÜR UMWELT UND VERKEHR MACHTE DEN WEG FREI

  • Möglich wird die Einführung des Deutschlandtickets als Schülerticket durch einen Erlass des NRW-Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr.
  • Er ermöglicht künftig die Ausgabe des Monatsfahrscheins an freifahrtberechtigte und selbstzahlende Schüler zum Preis von 29 Euro zum Schuljahr 2023/24. Bislang betrug der Schokoticket-Preis für Selbstzahler 39,40 Euro pro Monat.