Duisburg. Am Rathaus Hamborn, vorm Amtsgericht und am Marxloher August-Bebel-Platz stehen wunderschöne Weihnachtsbäume - aufgestellt von der Stadt. Sie haben nur einen Makel: Die Beleuchtung ist miserabel. Zumindest der am Altmarkt könnte beleuchtet werden, aber die Beamten lehnen das ab.

Die Kritik der Bürger an den lieblos von der Stadt beleuchteten Bäumen im Stadtbezirk Hamborn (wir berichteten) kann Andreas Feller, Chef des Hamborner Werberings, nur allzu gut nachvollziehen: „Die paar Funzeln sind peinlich“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Was ihn ganz besonders fuchst: „Wir haben der Stadt seit Jahren immer wieder unsere nicht mehr benötigten Lichterketten angeboten. Aber es gab immer nur Absagen und Ausreden.“

Nicht einmal das Angebot, den Baum auf der neugestalteten Fläche (Shared Space) von der Werbegemeinschaft schmücken zu lassen, sei angenommen worden. „Und jetzt werden wir Kaufleute von den Bürgern immer wieder angesprochen, warum wir die Tanne nicht ordentlich verzieren und beleuchten.“ Dann müsse man sich für Dinge rechtfertigen, mit denen man gar nichts zu tun habe, so Feller. „Wir sind nur für die Beleuchtung der Einkaufsstraße und am Altmarkt zuständig. Und für die Bäume vor unseren Geschäften.“

Nicht jeder darf den Baum schmücken

Die Stadt hat eine simple Begründung, wie sie übers Presseamt auf Anfrage mitteilte: „Aus versicherungsrechtlichen Gründen kann nicht jeder einfach den Baum schmücken. Der, der den Gesamtauftrag hat, hat auch die Verantwortung.“ Und das sei nunmal die Stadt.

Die Kaufleute verstehen die Welt nicht mehr: „Ja meint die Stadt etwa, wir würden ein Risiko eingehen und unsichere Lichterketten aufhängen? Unsere Ketten entsprechen den Vorschriften, werden regelmäßig kontrolliert und von einem Elektromeister aufgehängt“, sagt Feller. Das einzige, was die Ketten nicht haben: LED-Lämpchen. Der Werbering-Chef: „Wir würden gerne umrüsten, aber dazu fehlt uns das Geld.“ Vielsagend lächelnd ergänzt er: „Vielleicht finden sich ja Sponsoren...“

Walsumer Baum von der Steag

Wie man einen Baum richtig schmückt, beweisen – wieder einmal – die Walsumer Kaufleute am Friedrich-Ebert-Platz. Der vermutlich größte Weihnachtsbaum Duisburgs (rund zwölf Meter hoch) wurde wie schon in den Vorjahren von der Steag gestiftet. Was Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann sehr freut. Früher spendete der Bergbau die Tanne, jetzt der Kraftwerkbetreiber. „Die Feuerwehr stellt den Baum mit den Kaufleuten auf und die Werbegemeinschaft sorgt für die Lichterketten.“

Der von Hunderten LED-Birnchen strahlende Baum sorgt für viele Ahhhs und Ohhhs. Wer an dem Prachtstück vorbeigeht, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Plückelmann selbst ist jedes Jahr aufs Neue begeistert und legt Wert darauf, dass auch künftig ein Christbaum den Platz schmückt. „Walsum ohne Tanne, das ist wie Paris ohne Eiffelturm“, sagt er lachend.

Und auch vorm Walsumer Bezirksrathaus ist ein Hauch von Weihnachten zu spüren: Die Leuchtsterne verbreiten warmes Licht – und das, obwohl die gerade auf energiesparende LED-Technik umgearbeitet worden sind. Bekanntlich sagt man den neumodischen Birnchen ja nach, eher kaltes Licht zu produzieren.