Alt-Hamborn. .

Der Duft von heißem Glühwein empfängt die Besucher bereits an der Tür. Die mollige Wärme im Saal lädt förmlich dazu ein, sich seiner dicken und nassen Winterjacken zu entledigen. Auf den Tischen brennen Teelichter, daneben stehen Teller, randvoll gefüllt mit Weihnachtsgebäck. Und während es draußen stürmt und regnet, genießen die Besucher im gemütlichen Saal des Bezirksrathaus Hamborn die alljährliche Weihnachtslesung „Weihnachtliches in Wort und Ton“.

Zehnte Auflage der Lesung

Mit lieben Worten und kostenlosen Getränken empfangen Bezirksbürgermeister Uwe Heider und Amtsleiter Hans-Jürgen Nattkamp auch dieses Jahr wieder zahlreiche Besucher zur traditionellen Weihnachtslesung im Rathaussaal. Bereits zum zehnten Mal findet die kostenlose Veranstaltung während der Adventszeit statt. Trotz Unwetterwarnungen und stürmischen Windböen mit plötzlichen Regenschauern kommen Besucher, um sich von Klaus Barbian und Peter Lufen in dem festlich geschmückten Saal mit schönen und traurigen Geschichten in Weihnachtsstimmung bringen zu lassen.

Geschichten zum Nachdenken, Schmunzeln oder Freuen haben die beiden Vorleser mitgebracht. „Die Atmosphäre ist immer so schön hier“, sagt eine Besucherin, die schon oft an der Weihnachtslesung teilgenommen hat. „Es ist jedes Mal so gemütlich hier. “

Bei Kerzenlicht und gedimmten Oberlicht verzaubern auch die beiden Musiker. Peter Bartetzky, Kantor der Abteikirche, spielt an diesem Abend das E-Piano, begleitet wird er an der Trompete von Johannes Penkalla. Gemeinsam spielen sie sowohl klassische Weihnachtslieder wie das Nikolauslied und Winterwunderland. Aber auch Jingle Bells und White Christmas finden an diesem Abend ihre Würdigung. Bedächtig lauschen die Zuhörer den Vorlesern und Musikern. Einige Besucher wischen sich sogar verstohlen Tränen aus dem Gesicht.

Nachdenkliche Geschichten

„Mich hat die Geschichte ‚Ausländer raus‘ sehr nachdenklich gestimmt“, sagt eine andere Frau aus dem Publikum. In der Geschichte geht es um den Auszug alles Ausländischen aus Deutschland, speziell der Lebensmittel und Gewürze, die gerade zu Weihnachten schon fester Bestandteil der Traditionen geworden sind. „Man macht sich ja normalerweise keine Gedanken darüber, was alles aus dem Ausland kommt. Aber gerade wenn es die indischen Gewürze nicht gäbe, hätten wir keine Lebkuchen und Weihnachtsplätzchen.“

Ob nachdenklich oder lustig, traurig oder zum Schmunzeln: Am Abend gehen die meisten Besucher mit einem Lächeln nach Hause.