Duisburg. 20 Erwachsene und acht Kinder haben eine Woche lang eine Wohnung ohne die Erlaubnis der Hauseigentümerin besetzt gehalten. Die Vermieterin ließ die Wohnung jetzt unter Aufsicht der Polizei räumen. Die illegalen Gäste beschimpften die Eigentümerin und hinterließen Chaos – und eigentümliche Deko.
Eigentlich wollte Khadija Demandt mit der Maklerin in die Wohnung, um einen neuen Mieter zu finden. Doch dort stieß sie auf eine Großfamilie, die in die leer stehende Wohnung an der Karl-Albert-Straße unweit des Beecker Marktes eingedrungen war und seit einer Woche dort lebte. Die Hauseigentümerin bleiben der Schock und Müllberge.
20 Erwachsene und acht Kinder hatten im Erdgeschoss des Gebäudes eine Woche lang illegal gewohnt – ohne Mietvertrag und Genehmigung der Eigentümer. Die Großfamilie war ganz offensichtlich irgendwie an den Schlüssel für das Gebäude gekommen. „Die Wohnung stand seit einer Woche leer“, sagt Hauseigentümerin Khadija Demandt. Sie hat den ehemaligen Mieter, der per Räumungsklage vor die Tür gesetzt wurde, im Verdacht. Er soll die Schlüssel an die Roma-Familie weitergegeben haben. Beweisen lässt sich aber überhaupt nichts.
Zimmer gestrichen – leuchtend pink
In der Wohnung haben die ungebetenen Besucher Chaos hinterlassen. Auf dem Tisch liegen ranzige Wurstscheiben. Im Hof stapelt sich ein Berg Müll. Im Badezimmer ist eine Urinlache. Daneben hat ganz offensichtlich jemand auf einer Matratze geschlafen. In den Zimmern stehen Betten und Sofas. Die illegalen Eindringlinge haben einen Teil der Zimmer gestrichen – leuchtend pink!
Die Hauseigentümerin verlangt von der „Wohngruppe“, dass sie alles mitnehmen soll. Das tun diese nur widerwillig. Zwei Männer verladen ein paar Sachen im eilig herbeigerufenen Transporter. Ein Bett und anderer Schrott landen auf dem Bürgersteig. Dort bleibt er auch stehen. Eine Frau beschimpft Khadija Demandt. Sie schimpft wie ein Rohrspatz. Sie reißt Papierblumen von der Wand und knallt der Hauseigentümerin Müll vor die Füße. Sie schreit, dass sie aus Rumänien komme und Roma sei.
Polizei beobachtete Räumung von der anderen Straßenseite
Für weitere Fragen sind die Hausbesetzer nicht zugänglich. Auch die von Khadija Demandt alarmierte Polizei hatte zunächst wegen der Verständigungsschwierigkeiten auf einen Übersetzer warten müssen.
Die Beamten beobachten die Räumung von der anderen Straßenseite. Die Polizisten hatten vorher festgestellt, dass wirklich kein Mietvertrag besteht, die Personalien aufgenommen und dann die Großfamilie der Wohnung verwiesen. Zu Details in der Sache will sich die Polizei auf Nachfrage nicht äußern.
Schlösser ausgetauscht
Jetzt müssen erst einmal die gröbsten Schäden beseitigt werden. „Es war nicht so, dass die Wohnung vorher in einem Top-Zustand war“, sagt Kahdija Demandt. Es sollte sowieso renoviert werden. Deshalb halte sich der finanzielle Schaden wohl in Grenzen. Demandt hat Anzeige erstattet. Den Schaden werde sie aber wohl nie ersetzt bekommen: „Da ist nichts zu holen.“
Demandt, die beim Auszug wild beschimpft wurde, fürchtet sich vor Angriffen durch die illegalen Gäste. „Ich hoffe, dass die nicht zurückkommen.“ Sie hat jetzt zumindest die Schlösser ausgetauscht.