Duisburg. Direkt neben der Marxloher Kreuzeskirche befindet sich eine vergammelte und überwucherte Grünanlage, die immer noch als Spielplatz ausgeschildert ist. “Dort treffen sich abends Drogenabhängige und feiern“, sagen Nachbarn. Die Kirche will den Platz zurückhaben den Nutzungvertrag mit der Stadt kündigen.
Das Umfeld der Marxloher Kreuzeskirche ist alles andere als attraktiv: Zerdepperte Bierflaschen liegen in den Grünanlagen, Pizzakartons und anderer Imbissabfall, aber auch Hausmüll gammelt neben der Rampe für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte vor sich hin. „Das ist nicht schön“, sagen zwei Mitglieder der evangelischen Bonhoeffer-Gemeinde, zu der diese Kirche im Herzen Marxlohs gehört. Und formulieren damit sehr, sehr vorsichtig und freundlich.
Zum Hintergrund: In den 1970er Jahren hatte die Gemeinde der Stadt den Kirchplatz und das angrenzende Gelände an der Kaiser-Friedrich-Straße, Ecke Roonstraße als Grünfläche überlassen. Es handelt sich um ein Grundstück mit großen Bäumen und Büschen, das den Charakter eines kleinen Parks hat und als Erholungs- und Begegnungsstätte für die Marxloher von großem Wert ist.
Büsche wucherten, Unkraut machte sich breit
Der gepflasterte Kirchplatz wurde mit Sitzbänken und Abfallkörben ausgestattet. Um das Grün kümmerten sich fortan die Gärtner der Stadt, beziehungsweise die Wirtschaftsbetriebe. Die Grünfläche an der Kaiser-Friedrich-Straße wurde zu einem Spielplatz umgebaut, der sich unter mächtigen Platanen befindet und gemütlich sein könnte, wenn er im Laufe der Jahre nicht immer mehr vergammelt wäre. Für die Ausstattung und Gestaltung des Spielplatzes war ebenso die Stadt zuständig. Mit schönen Findlingen hat sie das Areal gestaltet, auch hübsche Naturpflasterwege angelegt.
Vergessen wurde nach Ansicht mehrere Gemeindemitglieder aber die Pflege des Grüns und der Anlage insgesamt. Folge: Die Büsche wucherten, Unkraut machte sich breit. Inzwischen ist das Spielplatzgelände von der Straße kaum noch einsehbar – „und hat sich deshalb zum Treffpunkt von Drogenabhängigen und Dealern entwickelt“, sagen Presbyter und Nachbarn.
Die Spielgeräte sind längst weg
Die Kirche hat den Nutzungsvertrag mit der Stadt für das Spielplatzareal gekündigt, will es schnellstens zurückhaben und dann selbst nutzen. Aber: Vereinbart worden sei, dass die Stadt das Gelände vorher wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Sprich: alle Einbauten abräumt. Die Spielgeräte sind längst weg („weil sie marode waren“, so die Wirtschaftsbetriebe). Nun müssen noch das Pflaster und die Findlinge abgeräumt werden. Erst dann kann die Kirchengemeinde die Fläche so gestalten, wie sie möchte: Als grünen Erholungsbereich, vielleicht sogar mit einem Café.
Die Wirtschaftsbetriebe wollen das Gelände „zeitnah“ herrichten, nennen aber kein genaues Datum. Die Kirche will es auf jeden Fall komplett einzäunen, um „finstere Gestalten“ auszusperren, die dort ihren Geschäften nachgehen und Partys feiern. Aber auch, um Hundebesitzer abzuhalten, die das Areal derzeit gerne als Toilette für ihre Tiere nutzen.
Der Kirchplatz selbst bleibe aber weiterhin öffentliche Fläche und in der Betreuung durch die Stadt.