Marxloh.

Wer kennt sie nicht, die Route der Industriekultur? Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat nun eine weitere Themenroute vorgestellt, in der Orte des Glaubens, sogenannte Sakralbauten, im Mittelpunkt stehen. Neu an dieser Themenroute ist die systematische Zusammenfassung von Orten der Religiosität, die mit dem Industriezeitalter in enger Verbindung steht.

Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass neben der industriellen Entwicklung mit Zechenanlagen, Fabriken und Siedlungen, ebenso Orte des Glaubens und des sozialen Lebens entstanden sind. Vor allem im Zuge größerer Zuwanderungsströme, speziell vor dem Ersten Weltkrieg und in den 1950er Jahren entstanden zahlreiche Kirchenbauten.

Ein Anlaufpunkt in Duisburg ist die evangelische Kreuzeskirche in Marxloh, Kaiser-Friedrich-Straße 40. Sie kann montags, dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr und dienstags sowie donnerstags von 16 bis 18 Uhr besichtigt werden. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.kreuzeskirche.org und www.route-industriekultur.de.

Die Marxloher Kreuzeskirche wurde 1905 nach 2-jähriger Bauzeit eingeweiht. Die Industrialisierung hatte in der ländlichen Region allein die evangelische Bevölkerung von 1727 Personen 1895 auf 15.119 1927 anwachsen lassen. 1896 war im Bezirk Marxloh, zu dem auch Obermarxloh und Bruckhausen gehörten, von der zuständigen Gemeinde Beeck eine Hilfspredigerstelle eingerichtet worden und schon ein Jahr später wurde die neue Gemeinde abgepfarrt und erhielt ihren ersten Pfarrer.

Die Kirche wurde vom Architekten Heinrich Behrens aus Oberhausen im Stil der Neugotik erreichtet. Es handelt sich um einen schiefergedeckten, roten Backsteinbau mit hohen Kirchenschiffen in kreuzförmigem Grundriss, der in einen nahezu runden Zentralbau überführt wird.

Der viergeschossige, schlanke Turm wird von einer achtseitigen Spitzhaube gekrönt. Über dem Hauptportal stehen anstatt von Figuren die Bibelworte „Eines aber ist not. Suchet den Herrn“. Sie bot 1100 Sitzplätze in Mittelschiff, den beiden Seitenschiffen und den drei Emporen und war damit die größte evangelische Kirche im Duisburger Norden und bildet mit dem alten Pfarrhaus eine „Kircheninsel“.