Duisburg-Bruckhausen. . Gesperrter Wasseranschluss, ausgebaute Wasseruhr: Die Mieter eines Hauses in Duisburg-Bruckhausen müssen nun völlig ohne fließend Wasser auskommen. Grund sind offene Rechnungen - die die neuen Eigentümer aber nicht bezahlen wollen. Hausverwalter und Stadtwerke konnten sich noch nicht einigen.

Die Feiertage mussten Mieter des Hauses Reinerstraße 21 in Bruckhausen ohne fließend Wasser verbringen. Immerhin gab es eine Notversorgung per Tankwagen. Doch auch der wurde jetzt abgezogen. Seit Donnerstag sitzen die Bewohner völlig auf dem Trockenen.

Verwalter Fritz Völkert aus Nürnberg, der Miteigentümer des Hauses ist, berichtete auf Anfrage unserer Zeitung, dass er am 3. Januar telefonisch immer noch keine Einigung mit den Stadtwerken habe erzielen können. Das Unternehmen hat kurz vor Weihnachten die Wasseruhr ausgebaut, nachdem festgestellt worden war, dass der gesperrte Anschluss illegal wieder geöffnet worden sei. Abgedreht worden war er bereits im Sommer 2011, wegen enormer Zahlungsrückstände, die nach unseren Informationen im Bereich um 50.000 Euro liegen.

Ein Gerichtsurteil, das festlegt, wer für die Schulden aufzukommen hat – die alten Eigentümer oder die neuen um Fritz Völkert – gibt es noch nicht. Ein Verfahren laufe, so Stadtwerkesprecher Thomas Nordiek. Allerdings soll ein Teil der Schulden schon längere Zeit als Sicherungshypothek im Grundbuch eingetragen sein, wie Völkert auf Anfrage einräumte.

„Verhalten unmöglich“

Die Stadtwerke bestätigten, dass sie auch jetzt, nach den Feiertagen, keine Einigung mit dem Verwalter hätten erzielen konnten. „Wir haben ihm eine Ratenzahlung angeboten“, so Nordiek. Die habe der Nürnberger aber abgelehnt.

Völkert sieht die Schuld nicht bei sich: „Die Stadtwerke stellen sich quer!“ Schließlich habe er angeboten, auf seinen Namen die Uhr anzumelden und für alle Zahlungen die Verantwortung zu übernehmen. Darauf hätten sich die Stadtwerke nicht eingelassen.

Der Stadtwerke-Sprecher bedauert indes, dass die Mieter die Leidtragenden sind. Und rät ihnen, die Sache mit ihrem Vermieter zu klären. Die Wiederaufnahme der Wasserversorgung werde jedenfalls erst dann erfolgen, wenn auch gezahlt werde, inklusive Schuldenabbau. Beim Wasser sei es schließlich wie beim Strom: Nur wer zahle, werde auch beliefert. Es könne nämlich nicht angehen, dass die Allgemeinheit für Kosten aufkommen solle, die Nichtzahler verursacht hätten, so Thomas Nordiek weiter.

Einer der betroffenen Mieter, der 63-jährige Ralf Ringleb, versteht die Welt nicht mehr und macht sich langsam auch Sorgen um seine Gesundheit: Nach rund zwei Wochen ohne fließendes Wasser sei die Hygiene nicht mehr gewährleistet. Er findet das Verhalten der Stadtwerke „unmöglich“.