Duisburg/Rheinberg. . Weil Fährmann Dirk Nowakowski die Sanierung der Zufahrtsstraße nicht finanzieren kann, steht der Fährbetrieb zwischen Walsum und Orsoy auf der Kippe. Nicht nur Pendler müssen dann weiter fahren, auch der Rheintourismus sei dann am Ende. Nun haben sich die beiden SPD-Landtagsabgeordneten eingeschaltet, die das Gespräch mir dem Wasser- und Schifffahrtsamt suchen.

„Ich pendle mit der Fähre von Rheinberg nach Oberhausen“, sagt Carsten Wiesner, während sich die Rheinfähre am Dienstagmorgen beharrlich durch die heiser gurgelnden Wellen des Stroms pflügt, der Orsoy und Walsum trennt. „Wenn es diese Fähre nicht mehr geben sollte, dann würde ich pro Woche rund 300 Kilometer mehr fahren müssen“, fügt Wiesner hinzu. Dafür, dass der Fährbetreiber auf Rheinberger Seite nun für die Instandsetzung eines Straßenstücks 90.000 Euro berappen soll, fehlt ihm das Verständnis: „Das kann so nicht in Ordnung sein.“

Mit an Bord der an diesem Morgen: Die SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Roth und Sören Link. Der Kamp-Lintforter Roth und der Hamborner Link schippern am Dienstag gemeinsam mit Fährbetreiber Dirk Nowakowski, dessen Vorgänger Heinz Zimmer, sowie Georg Berner und Benedikt Falszewski von der SPD, von Walsum nach Rheinberg und zurück.

Viele Straßen drumherum würden schlimmer aussehen

In Orsoy angekommen, nehmen Link und Roth erst einmal die Steine des Anstoßes am Orsoyer Fähranleger in Augenschein – das augenscheinlich schon oft ausgebesserte untere Stück der Fährstraße. Das haben die Fährbetreiber laut Pachtvertrag mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt in Schuss zu halten. Jetzt sieht das Amt einen Sanierungsbedarf in Höhe von 90.000 Euro (wir berichteten). Die Fähre stünde somit vor dem Aus.

„Es scheint zumindest so, als wenn der Instandsetzungsbedarf mit 90.000 Euro hier ein wenig hochgegriffen ist“, sagt Link und erntet das Kopfnicken seiner Parteigenossen, „denn generell scheint der Anleger in recht gutem Zustand.“ Zahlreiche Straßen auf beiden Seiten des Rheins, witzeln die Sozialdemokraten, würden viel schlimmer aussehen als das betroffene Straßenstück.

Fähre sei wichtig für lokalen Tourismus

Dennoch sei es wichtig, sagt Roth, schnell mit dem Amt ins Gespräch zu kommen. Dafür will er sich in Rheinberg Hilfe von Bürgermeister Hans-Theo Mennicken holen. Sören Link wird außerdem gemeinsam mit Roth ein Schreiben an das Wasser- und Schifffahrtsamt absetzen. Mit dem Vorschlag, die Kosten deutlich zu drücken und den Fährleuten wesentlich längere Fristen für eine schrittweise Sanierung einzuräumen: „Das muss jetzt ganz schnell gehen. Außerdem werden wir Sponsoren und mögliche Förderer ansprechen.“

Für die Region, sagen die Politiker, ginge es um viel. Für lokalen Tourismus, sagen sie auf der Fahrt zurück nach Walsum, sei der Erhalt der Fähre überlebenswichtig: „Eine Schließung wäre das Ende des Rheintourismus hier“, sagt Georg Berner.