Duisburg. .

Ob als schnelles Transportmittel für Pendler, als praktische und abwechslungsreiche Abkürzung auf einer Fahrradtour oder als schönes Ausflugsziel mit Urlaubscharakter: Die Glück-Auf-Rheinfähre von Walsum nach Orsoy tut seit 53 Jahren ihren Dienst. Und wenn man nur am grünen Rheinufer steht und ihr beim Übersetzen zusehen kann: Wegzudenken ist die Fähre nicht.

An Herbsttagen wie am vergangenen Wochenende ist die Glück-Auf-Fähre besonders von Zweiradfahrern und Spaziergängern nach der Hochsaison im Sommer noch mal gut besucht. Die frische Herbstluft und der stahlblaue Himmel lockten einige Besucher aus ihren warmen Stuben, bevor es den meisten dann im Winter zu kalt ist, aus Spaß die windige Überfahrt zu machen.

25 bis 40 Kilometer kürzer als über Straßen

„Mit der Fähre ist es wie im Biergarten: Ist das Wetter gut, kommen die Leute. Ist es schlecht, bleiben sie aus“, weiß Roger Grap, der als Kassierer an Bord der urigen Fähre arbeitet. „Aber wir haben natürlich auch viele Berufspendler an Bord. Denn der Weg über den Rhein zur anderen Seite ist um einiges kürzer, als über die Straßen.“ Zwischen 25 und 40 Kilometer können Pendler durch die Überfahrt mit der Fähre sparen.

Zu tief in die Tasche greifen muss man für die kurze Schifffahrt auch nicht. „Mit dem Rad zahlt man für die Hin- und Rückfahrt drei Euro. Für einen Pkw sind es fünf Euro“, erklärt Grap. „Kinder unter zehn Jahren fahren kostenlos mit.“ Zur Winterzeit, also ab November, ist die Glück-Auf-Fähre Montag bis Freitag von 6.15 bis 19.30 Uhr unterwegs. Am Wochenende ab 8 bzw. 10 bis 18 Uhr.

"Mit dem Fahrad ist es die schönste Strecke"

Ein Stammgast der Fähre ist Klaus Krabiel aus Voerde. Er arbeitet in Rheinberg und fährt jeden Tag mit der Fähre auf die andere Rheinseite. „Man kennt sich schon untereinander“, sagt er lachend. „Aber auch am Wochenende bin ich sehr oft hier. Die Rheinaue ist einfach eine der schönsten Naturschutzgebiete, die es gibt. Man sollte zu schätzen wissen, was wir vor der Türe haben.“ Seine Partnerin Rita Schröders nickt zustimmend: „Die Fähre und vor allem auch die Landschaft ist wunderschön.“

Das gut gelaunte Ehepaar Norbert und Ursula Ignasiak aus Neumühl ist warm eingepackt mit dem Rad unterwegs. Sogar bis nach Xanten - ganze 90 Kilometer - radelt das fitte Duo regelmäßig.

Auch der Walsumer Herbert Deppenkemper und seine Partnerin Helga Wolters sind mit dem Drahtesel unterwegs. „Heute ist wohl der letzte Tag, an dem man die Fähre noch nehmen kann, bevor es wieder richtig kalt wird“, vermutet Herbert. „Mit dem Fahrad ist es die schönste Strecke.“