Duisburg-Ruhrort. .

Großer Bahnhof in Ruhrort: Maria Biesenbender feiert heute ihren 100. Geburtstag im Kreise ihrer großen Familie. Rund 20 Personen erwartet die rüstige Seniorin in ihrer altengerechten Wohnung an der Homberger Straße.

Dort lebt die geborene Bruckhausenerin seit 16 Jahren. „Meine Mutter liebt den Blick auf den Rhein“, sagt ihr inzwischen 68 Jahre alter Sohn Heinz. Aber sie mag auch das gemütliche Umfeld des alten Ruhrorts, wo sie bis vor zwei Jahren noch regelmäßig zu sehen war, wenn sie ihre Einkäufe erledigte.

Von der Eifel an den Rhein

Das klappt jetzt nicht mehr, das Gehen fällt der gelernten Hauswirtschafterin inzwischen etwas schwer und das Gehör hat auch nachgelassen. Im Haus allerdings ist sie immer noch viel auf Tour: Per Gehhilfe ist sie dann unterwegs, um an den vielen Aktivitäten teilzunehmen, die das Christophoroswerk bietet, das - wenn nötig - auch die Betreuung in der Wohnung garantiert.

Aufgewachsen ist Maria Bisenbender zusammen mit ihren sieben Geschwistern im Herzen der Arbeitersiedlung Bruckhausen. Ihr Vater war Küster der katholischen Kirche und betrieb zusammen mit seiner Frau ein Schreibwarengeschäft im Ortsteil. Allerdings verstarb der Geschäftsmann schon früh: 1918 bekam er Hunger-Typhus.

Ursprünglich stammt die Familie aus der Eifel. Die Industrialisierung entlang des Niederrheins zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts versprach Arbeit, weshalb die Familie vor die Tore Thyssens zog.

Alle Geschwister überlebt

Die Jubilarin fühlte sie stets wohl in Bruckhausen, zog nach der Heirat aber mit ihrem Mann zunächst nach Beeck. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand der Gatte eine Stelle als Lacksiedemeister in der Meidericher Lackfabrik Feidner & Fischer (heute Feidal). Also nahm das Ehepaar mit Sohn eine Dienstwohnung des Unternehmens. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1966 zog Maria Biesenbender nach Marxloh, wo sie bis zu ihrem 84. Lebensjahr alleine lebte. „Erst dann entschied sie sich, in eine altengerechte Wohnung umzuziehen. Ihre Selbstständigkeit hat sie aber bis heute nicht aufgegeben,“ freut sich Sohn Heinz. „Sie erledigt immer noch so viel wie möglich alleine in ihrer Wohnung. Nur das Essen nimmt sie in der Mensa des Christophoruswerkes ein“ - auch wegen der Geselligkeit in großer Runde.

Maria Biesenbender, die als viertes Kind geboren wurde, hat offenbar die besten Gene geerbt: Sie überlebte all ihre Geschwister und erlebt als einzige den 100. Geburtstag.