Duisburg-Hamborn. . Rund 100 Besucher ließen sich im Hamborner Ratskeller in Duisburg über die Pläne zum Altmarkt-Center und zum Factory-Outlet-Center (FOC) informieren. Stadtentwickler Linne drängt auf Umsetzung. Anwohner befürchten einen massiven Verkehrsanstieg.

Nicht nur die Politik drückt in Sachen Factory-Outlet-Center (FOC) aufs Gaspedal. Auch der Städtische Chefstadtentwickler Martin Linne drängt, dass der Bau auf dem Gelände der inzwischen geschlossenen Rhein-Ruhr-Halle endlich eingestielt wird.

Am Dienstagabend war der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung auf Einladung der CDU Hamborn in den Ratskeller gekommen, wo ihm rund 100 Besucher förmlich an den Lippen hingen. Wie auch den Herren Helmut Berends und Dirk Gubatz von der Düsseldorfer ITG Euro-Shopping-Malls Entwicklungs- und Management-Gesellschaft, die das Altmarkt-Center plant (wir berichteten mehrfach), aber auch Interesse am Bau und der Betreibung eines FOC hat.

Die Zeit drängt

Die CDU Hamborn als treibende Kraft für das FOC wollte das weitere Vorgehen und den Zeitplan erörtern und zudem weitere Informationen zur Neugestaltung des Einkaufsbereichs Alt-Hamborn geben.

Linne machte klar, dass die Zeit drängt, wenn es mit einem FOC in Hamborn klappen soll. Denn: Andere Städte in Nordrhein-Westfalen dächten inzwischen auch laut über ein solches Einkaufsparadies nach. Werde aber woanders gebaut, könne man das Thema für Hamborn erst einmal vergessen. Denn: Es dürfte sich auf die Schnelle kein Investor finden. Die würden erst einmal zwei, drei Jahre abwarten und beobachten, wie sich die Nummer Eins entwickelt. Erst danach würde man entscheiden, ob eine weitere Mall Chancen habe. Schließlich geht es darum, Kunden aus einem Umkreis von bis zu 150 Kilometern anzulocken.

Sind zwei Einkaufszentren zu viel?

Ganz anders beim Einkaufstempel im Herzen des alten Hamborns. Auch das kann und soll nicht von den Menschen allein leben, die im direkten Umfeld wohnen. Das geplante Altmarkt-Center hätte nach Einschätzung der Experten aber nur einen Einzugsbereich von etwa zehn Kilometern. Sprich: Man zielt auf die Menschen ab, die nördlich der Ruhr leben, inklusive derjenigen, die linksrheinisch zu Hause sind.

Zwei Einkaufszentren im Duisburger Norden, ist das nicht zu viel? Gubatz: „Ganz im Gegenteil, das Outlet-Center und das Altmarkt-Center würden sich ergänzen.“ Denn die Angebote seien komplett verschieden. Im einen gibt es B- und Auslauf-Ware der Top-Hersteller, im anderen die Dinge des täglichen Lebens, inklusive Lebensmittel.

Haarkleine Prüfung durch Gutachter

Ganz geheuer sind die beiden Großprojekte nicht allen Hambornern. Insbesondere denen nicht, die im Umfeld des Altmarktes leben. Sie befürchten einen enormen Verkehrsanstieg, verbunden mit Lärm und Abgasen. Ein Gutachter, versprach Helmut Berends von der ITG, werde alles haarklein prüfen und dann seine Vorschläge unterbreiten. Die wiederum werde die Stadt gegenchecken, stellte Linne klar. Somit sei sichergestellt, dass alles nach geltendem Recht laufen werde. Wobei Linne schon deutlich machte, dass es durchaus mehr Verkehr geben könnte, mit Nachteilen für die Anwohner. Aber eben im zulässigen Rahmen.

Zum Konzept gehört zudem eine Tiefgarage mit etwa 300 Stellplätzen, die auch für Marktbesucher offen sein soll.

Und wann können die Projekte Wirklichkeit werden? „Das Altmarkt-Center frühestens 2013, das Outlet-Center 2014“, so Linne. 18 Monate würden nämlich allein die Vorbereitungen mit Gutachten etc. dauern.