Rappelvoll war der Hamborner Ratskeller. Die SPD informierte über das geplante „Altmarktcenter“ (wir berichteten). Am Ende standen sich immer noch zwei Lager gegenüber: Befürworter und Gegner.
Vertreter des Investors, der Düsseldorfer Immobilien Treuhand GmbH (ITG), hatten das Projekt ausführlich vorgestellt. Gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Uwe Heider betonten sie, dass die Stadt in ihrem neuen Zentrenkonzept Hamborn als zweites Hauptzentrum entwickeln will und belegten die Möglichkeit, vom Altmarkt aus 158 000 Menschen im Duisburger Norden mit zentralen Einkaufsmöglichkeiten und Diensten versorgen zu können, anhand von Zahlen.
„Die Hamborner orientieren sich schon heute hierhin“, so Helmut Behrend von ITG. Er bedauerte, dass vor Weihnachten Vorüberlegungen bekannt wurden, wonach auch zwei Doppelhaushälften an der Parallelstraße überplant werden sollten. Denn: „Dieser Bereich wird nicht kommen.“
Die Betroffenen reagierten verbittert, verlangten Informationen über die Lage der geplanten Tiefgarage, ihrer Zufahrt, über die Höhe des eingeschossigen Lebensmittel-Verbrauchermarkts, die Warenanlieferung, die künftigen Parkmöglichkeiten für Anwohner.
Viele Teilnehmer blieben kritisch: „Die Jägerstraße verödet heute schon“, meinte eine Frau. „Der Rest Hamborns geht damit ganz kaputt.“ Andere kritisierten, die Bürger seien an der Vorplanung nicht beteiligt worden. Es entstehe der Eindruck von Gekungel.
Helmut Behrend beantwortete viele Fragen, betonte aber, jede Planung sei ständig im Fluss. Man informiere jetzt, um den Dialog mit den Bürgern aufzunehmen.
Nach und nach melden sich Befürworter
Nach und nach meldeten sich auch Befürworter des 30-Mio-Euro-Projekts: An den Zukunftsforen vor einigen Jahren hätten kaum Bürger teilgenommen, hieß es. Sie dürften sich jetzt nicht beklagen. Wenn ITG auch noch das geplante Factory Outlet Center (FOC), den Fabrikverkauf, übernehme, könnten sich beide Projekte gegenseitig befruchten.
„Man muss bisher immer nach außerhalb zum Einkaufen“, beklagte eine Frau. „Was ist denn in Hamborn noch attraktiv?“, hieß es: „Es gibt doch nur noch Ein-Euro-Läden, Internet-Cafe´s und Spielstuben. Ich möchte nicht jedesmal nach Oberhausen fahren.“