Duisburg. . Musikalische Auftritte sind keine Seltenheit im “Senftöpfchen“ an der Röttgersbacher Straße. Die Band “No Fake“ begeisterte jetzt mit Rockmusik aus den letzten dreißig Jahren. Die beiden Kellnerinnen leisteten an diesem Abend Schwerstarbeit.
Mit Kneipenkultur verbindet man gemeinhin Stammtischgespräche bei Pilsken und Schnäpperken. Kultur im Röttgersbacher „Senftöpfchen“ bedeutet jedoch musikalische und kabarettistische Auftritte.
Muckelig warm
Die Band „No Fake“ steht dort gerade auf der Bühne. Kaum kommt die Kneipe an der Röttgersbacher Straße in Sicht, dröhnt bereits Rockmusik ans Ohr. Das Quintett aus dem Ruhrgebiet spielt Lieder aus den achtziger Jahren bis zur Gegenwart. Das Senftöpfchen ist muckelig warm und rappelvoll. Um die Band zu sehen, muss man sich durch die Menge quetschen. „So viel los war hier noch nie“, sagt eine Besucherin überrascht, während die Musiker „With Or Without Me“ spielen.
Den schwersten Job des Abends haben die beiden jungen Kellnerinnen. „Dürfte ich bitte mal vorbei“, fragen sie alle paar Sekunden - und lächeln. Gekonnt balancieren sie volle Tabletts, wenn sie angestoßen werden. Die Musik macht das Getränkebestellen nicht gerade leicht.
Laute Rockmusik
Wegen lauter Rockmusik sind die Besucher aber gekommen. Sie klatschen und singen mit. Als Brian Adams Hit „Summer of 69“ aus den Lautsprechern schmettert, tanzen einige Damen sogar auf ihren Stühlen.
Viele ihrer Lieder präsentieren „No Fake“ in eigenen Versionen, so stört es nicht allzu sehr, dass sie gesanglich an manche Originale nicht herankommen. Ihren Beifall, weit mehr als Höflichkeitsapplaus, bekommen die Cover-Rocker an diesen Abend leicht. „Jetzt mal einen deutschen Song“, kündigt Sängerin Sabine plötzlich an. „Rammstein!“, ertönt ein Wunsch aus dem Publikum. Gitarrist Uwe schaut zunächst irritiert und umso irritierter, als Sabine a capella „Engel“ anstimmt. „Nur ein Scherz“, sagt sie nach wenigen Sekunden, Rammstein gehört nicht zum Repertoire, dafür aber Westernhagen.