Buchholz.
„Wo Oma und Opa einkehrten“ - der gleichnamige Vortrag wurde am Donnerstag in der Bezirksbibliothek am Sittardsberg zu einem Publikumsmagnet. Über 80 Interessierte waren gekommen, einige passten in den Vortragsraum gar nicht mehr hinein. Erinnerungen an alte Zeiten wollten Harald Molder und Reinhold Stausberg wach werden lassen. Sie zeigten auf einer großen Leinwand cirka 400 Aufnahmen von Gastwirtschaften, Cafés, Ausflugslokalen oder Hotels von anno dazumal. „Da waren wir früher doch auch öfter!“ oder „Die Kneipe gibt’s doch heute noch!“ waren Kommentare, die immer wieder im Publikum fielen.
Der „fotografischen Streifzug“ begann im Duisburger Norden. Alte Postkarten und Fotografien - zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert - präsentierten Lokalitäten in Hamborn (etwa die „Abteiklause“ ), Marxloh („Marxloher Hof“), Beeckerwerth (die Wirtschaft „Zum Vater Rhein“) oder Meiderich (das „Damm-Café“). Vielfach wusste Harald Molder auch eine kleine Geschichte zum Foto zu erzählen. So erfuhr man, dass es im Restaurant „Am Luftball“ in Laar (Aufnahme von 1864) schon damals Algen zu essen gab. Auch die frühere Innenstadt - mit ihren unzähligen Kaffeehäusern, Speisegaststätten oder auch Tanzlokalen - ließen die Referenten mit vielen schönen Ansichten - aufleben. Einer von vielen Orten der Muße, die es heute leider nicht mehr gibt: der „Gläserne Hut“ - eine architektonisch beeindruckende Gaststätte an der Stadtautobahn.
Imponierend war sie, die Bildersammlung von Molder/Stausberg, etwas weniger wäre aber mehr gewesen. Erst nach fast zwei Stunden erreichte der Vortrag seinen „krönenden Höhepunkt“: die Aufnahmen von historischen Lokalitäten im Duisburger Süden, die die Zuschauer wohl am meisten interessierten. So waren unter anderem das Haus „Rheinlust“, lange Jahre ein beliebtes Ausflugsziel in Wanheim, das Restaurant „Verkoyen“ in Huckingen, wo auch Tanz- und Varietéveranstaltungen stattfanden, die Wirtschaft „Hundgeburth“ in Großenbaum oder das „Haus Römer“ in Buchholz zu sehen. Das hatte Wiedererkennungswert und gefiel dem Publikum.