Duisburg-Meiderich. Der Heimatverein Meiderich trommelt gegen den Ausbau der A 59 in Hochlage und bietet Unterstützung bei den Einwendungen an. Eine Halbzeit-Bilanz.
Rund 250 Einwendungen gegen das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der A 59 hat der Meidericher Bürgerverein schon entgegengenommen – eine Halbzeitbilanz, mit der Geschäftsführer Holger Fitzner zufrieden ist. Wer jetzt noch Einwände gegen den Ausbau in Hochlage vorbringen möchte, hat dafür bis zum 4. Oktober Zeit. Dann endet die Frist, in der das möglich ist.
In der Einwendung müssen Einreicher beschreiben, wie sie persönlich durch den geplanten Ausbau in Hochlage direkt oder indirekt betroffen sind. „Wir haben ein Schreiben vorformuliert, in dem mögliche Punkte aufgeführt sind, zum Beispiel Beeinträchtigung der Luft- und Wasserqualität oder Schallemissionen. Man kann einfach seinen Namen unter dieses Musterschreiben setzen oder sich die Punkte heraussuchen, die einem wichtig sind“, sagt Arnold Dehnen. Der Verkehrsplaner ist einer der Berater, der regelmäßig in dem kleinen Büro des Bürgervereins im ehemaligen Fressnapf-Gebäude neben Rewe Peeters an der Herbststraße Dienst schiebt.
Duisburger haben beim Bürgerverein Meiderich schon 250 Einwendungen abgegeben
Hier können sich Interessierte die Pläne anschauen und eben auch in Sachen Einwendungen beraten lassen. Das Büro hat der Betreiber des Supermarkts mietfrei zur Verfügung gestellt. „Er möchte uns damit unterstützen“, sagt Holger Fitzner. Der Bürgerverein beobachtet, dass nicht nur Menschen, die im Stadtteil leben, Einwendungen formulieren. „Wir wissen, dass auch die Meidericher Kirchen mitmachen wollen. Sie stimmen sich gerade darüber ab. Aber auch Lehrer machen mit. Sie fürchten, dass das Ausbaumonster negative Auswirkungen auf den ganzen Stadtteil und somit auch die Schulen haben wird“, so der Geschäftsführer. Die Einwendungen verschickt der Bürgerverein in regelmäßigen Abständen an den endgültigen Adressaten, das Fernstraßenbundesamt in Bonn.
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VR-Brillen sollen bald einen virtuellen Rundgang möglich machen
Einwendungen können auch bei der Stadt Duisburg abgegeben werden, zum Beispiel in den Bezirksämtern Walsum, Meiderich, Hamborn oder Mitte. „Bei der Stadt sind bisher 80 Einwendungen aus Meiderich und etwa 20 aus den anderen Offenlageorten eingegangen“, sagt Stadtsprecher Maximilian Böttner. Den Umweg über Stadt oder Bürgerverein muss man nicht gehen, man kann das Schreiben auch direkt ans Fernstraßenbundesamt schicken.
Die Stadt hat auf ihrer Internetseite zum Ausbau der A 59 Visualisierungen veröffentlicht, die verdeutlichen, wie es an verschiedenen Stellen im Norden jetzt aussieht, was der Hochbau und was die Tunnellösung bedeuten würde. Sie erlauben einen 360-Grad-Blick.
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Bald soll es auch die Möglichkeit geben, sich in diesen Bereichen selbst zu bewegen – mit Hilfe von VR-Brillen. Das bestätigt Maximilian Böttner. Diese Visualisierungen seien momentan in Arbeit. „Die Brillen werden uns zur Verfügung gestellt. Dann wird es virtuell möglich sein, durch vier Bereiche, in denen es durch den Ausbau eng wird, durchzulaufen“, sagt Holger Fitzner.
>> Info-Büro des Meidericher Bürgervereins ist noch bis zum 30. September geöffnet
- Das Büro an der Herbststraße soll noch bis zum 30. September betrieben werden. „Ich bin überrascht über die Resonanz bei Parteien, Kirchen und Mitgliedern des Bürgervereins. Auch Bezirksbürgermeister Peter Hoppe hat hier schon mitgearbeitet“, sagt Holger Fitzner.
- Trotzdem sucht der Bürgerverein noch ehrenamtliche Helfer, um die Öffnungszeiten der Anlaufstelle weiter gewährleisten zu können. Sie ist montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
- Das Musterschreiben ist auf der Webseite des Meidericher Bürgervereins als pdf-Datei und Word-Dokument zu finden.