Duisburg-Marxloh. Beim beliebten Tiergottesdienst an der Kreuzeskirche in Marxloh stehen die Haustiere im Mittelpunkt. Die Besucher wissen das zu schätzen.
Die Menschen waren in der Überzahl, aber ihre tierischen Begleiter waren zahlreich vertreten und ohnehin die Ehrengäste. Zur 25. Auflage des beliebten ökumenischen Tiergottesdiensts an der Marxloher Kreuzeskirche waren 150 Besucherinnen und Besucher mit ihren Haustieren auf das neugestaltete Außengelände gekommen.
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„Einige hat sicher das unbeständige Wetter abgehalten“, ordnet die evangelische Pfarrerin Anja Humbert ein und ist dennoch zusammen mit der katholischen Schwester Mariotte Hillebrand, der zweiten Gastgeberin, mit dem Besucherzahl zufrieden.
Tierisch gute Atmosphäre herrscht beim 25. Tiergottesdienst in Duisburg-Marxloh
„Ich bin gerne gekommen, denn es ist ja doch was Besonderes, wenn nicht wir Menschen, sondern unsere Tiere im Mittelpunkt eines Gottesdienstes stehen“, sagt Christa Vallant aus Walsum. Sie hat ihre Hündinnen Waida und Ava dabei. Ihre Freundin Anja Klumb findet es „richtig toll, dass sich hier niemand aufregt, wenn die Hunde mal laut kläffend durch die Reihen rennen“. Bei so manch anderem Gottesdienst werden bellende Hunde sicherlich als störend empfunden.
Da Tiere jetzt an der Kreuzeskirche willkommen und sogar erwünscht sind, ist Carola Roschke extra aus Obermeiderich gekommen. Ihre Hunde Ben und Nala sind mit dabei, ebenso ihre Freundinnen Marion Melz und Silvia Szymanowski. „Wir genießen die Atmosphäre. Hier wimmelt und wuselt es so richtig.“
Sechs Welpen – und wie die Hunde zu Zoo Zajac gekommen sindAls „eine Art Eltern für unsere sechs Schildkröten“, fühlen sich die Geschwister Elias (11) und Lorena (13), „und Eltern freuen sich doch immer, wenn ihre Kinder im Mittelpunkt stehen und sogar gesegnet werden“. Dementsprechend fröhlich sind die beiden. Mit der linken Hand streichelt Elias liebevoll eines seiner „gepanzerten Kinder“, mit der rechten den schnuppernden Hund seines Banknachbarn.
Zwei Mäuschen sind diesmal der Blickfang an der Kreuzeskirche
Doch ein echter Blickfang sind beim Gottesdienst nicht die Schildkröten, sondern Nala und Cinderella. Die zwei kleinen Mäuschen krabbeln in ihrer Transportbox lebhaft von einer Ecke in die andere. „Die haben gerade zurückgeblinzelt“, meint Katrin Müller. Sie und ihre Tochter Evelyn haben vor ein paar Monaten eine kleine verängstige Maus eingefangen. „Die war so süß, die wollten wir behalten. Aber das Tier gehört ja in die Freiheit.“ Also haben sie sich wenig später ihren knabbernden Familienzuwachs in der Zoohandlung gekauft. „Die beiden sind richtig verspielt“, berichtet Evelyn.
Umarmungen und freudige Begrüßungen gibt es für Franz Discher, der mit seiner Frau Martina und Tochter Andrea aus Mönchengladbach angereist ist. Der 2021 mit 75 Jahren in den Ruhestand getretene „Stammschäfer aus den Duisburger Rheinauen“ hat noch heute Kontakt zu Hundehaltern, die ihm bei der Arbeit begegnet sind. „Wir hatten immer ein tolles Miteinander. Da sind richtige Freundschaften entstanden“, blickt er gerne zurück und kommt immer gerne zum Tiergottesdienst. Jetzt bellt Senta, sein mitgebrachter Hütehund, laut auf, als wolle sie die Worte bestätigen.
Erlös der Veranstaltung fließt an die Duisburger Tiertafel und an Jugendliche
Aus Sicht der Gastgeberinnen war die Jubiläumsausgabe „ein in jeder Hinsicht segensreicher Tiergottesdienst“, und dank Kollekte und Kuchenverkauf sind je 400 Euro für die Tiertafel und für den Verein „Jugend im Aufbruch“ zusammengekommen.