Duisburg. Während das Feuerwerk bei der Beecker Kirmes noch läuft, fährt die letzte Bahn. Der Nachtexpress ist danach total voll. So lief es vor Ort.
Erschöpft, aber glücklich waren die Schausteller am fünften und letzten Tag der Beecker Kirmes. Sie fieberten ebenso wie die vielen Besucherinnen und Besucher dem unbestrittenen Highlight des Traditionsrummels im Duisburger Norden entgegen: dem Feuerwerk am Dienstagabend.
Auf die fröhliche Stimmung rund ums Feuerwerk, die auch Nieselregen nicht schmälern konnte, folgte jedoch Ernüchterung für alle, die mit Bus und Straßenbahn nach Hause wollten. Denn als gegen 23 Uhr noch die letzten Raketen ihr buntes und goldenes Licht über die Kirmes regnen ließen, war bereits die letzte Straßenbahn 901 zum Hauptbahnhof abgefahren.
Die nächste Möglichkeit war der Nachtexpress 1, der um kurz vor Mitternacht die Kirmesfans an der Haltestelle „Beeck Denkmal“ einsammelte. Vereinzelt hatten Familien mit Kindern bereits angesichts der großen, wartenden Gruppe aufgegeben und gar nicht erst versucht, in den Bus einzusteigen. Tatsächlich war der Nachtexpress nach dem Feuerwerk so voll, dass er an den nächsten zwei Stopps gar nicht hielt, sondern durchfuhr. Das Problem: Laut Fahrplan sollte die nächste Verbindung des NE 1 Beeck erst wieder um 0.55 Uhr ansteuern.
Hatte sich die DVG nicht aufs Kirmesende vorbereitet? Die Stadttochter überprüft derzeit die Vorgänge und will sich zeitnah äußern.
Gute Laune herrschte bei den Kirmesbesuchern im Duisburger Norden
Bis zur Heimfahrt war die Laune der Kirmesbesucher rundum gut, und die Vorfreude auf das 15-minütige Feuerwerk spürbar. Selbst das Karussell „Beach Party“, auf dem sich ein Mädchen am Montag verletzt hatte, hatte wieder lange Schlangen am Kassenhäuschen.
Die Freundinnen Selinay Öz (21) und Melike Koca (20) haben schon als kleine Kinder immer den Rummel besucht und waren jetzt an allen fünf Tagen da. „Wir haben Spaß hier“, sagten sie und fühlten sie sich durch die vielen Polizisten, die Security und Sanitäter „sehr sicher“.
Wie auch andere Kirmesfans hätten sie sich eine größeren Rummel mit mehr Karussells gewünscht, doch gebackener Blumenkohl und Schokoerdbeeren trösten sie darüber hinweg.
Eine Geisterbahn und mehr Angebot für junge Kinder vermisst Jasmin Heuskel (43); doch auch am Dienstag war ihr Portemonnaie auf dem Jahrmarkt leergeworden. Markus Blechschmidt (50) lobte an der geringen Größe immerhin, dass es kein Gedränge gab. „Es ist super hier“, fand die 13-jährige Dorina Wüst, für die das Feuerwerk der absolute Höhepunkt war. Größer, lauter, bunter hätte die Pyrotechnik jedoch gerne für sie sein dürfen.
Schausteller sind zufrieden, warnen aber vor zu großer Beecker Kirmes 2024
Nicht nur beim Publikum kam die fünftägige Sause gut an; auch Kirmes-Beschicker waren „im Großen und Ganzen zufrieden“, so Ralf Reminder, Vorsitzender eines örtlichen Schaustellervereins. Der Großteil seiner Kollegen habe gut verdient und sei „satt geworden“.
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Er plädierte dafür, bei der nächsten Auflage zu wachsen und diesjährige Lücken mit Buden zu schließen. Darüber hinaus sah er aber „die Kapazitätsgrenze von Beeck erreicht“ und warnte davor, 2024 zu viele ähnliche Geschäfte aufzustellen.