Duisburg. Mit einem Förderprogramm sollen Dächer, Höfe und Fassaden im Duisburger Norden klimafreundlicher gemacht werden. So kommen Hausbesitzer an Geld.
Mehr Grün in den Städten sorgt für ein besseres Klima. Dafür können nicht nur offizielle Stellen etwas tun, sondern auch Privatleute. Zum Beispiel Hausbesitzer. An sie richtet sich ein Förderprogramm, für das die Bezirksvertretung Hamborn und der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr schon grünes Licht gegeben haben. Endgültig darüber entscheiden wird der Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung am 12. Juni.
Das Programm ist Teil des 50-Millionen-Projekts „Stark im Norden Alt-Hamborn und Marxloh“ und hat Dächer, Höfe und Fassaden im Visier. Insgesamt stehen Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro zur Verfügung, um sie so zu gestalten, dass sie zu einem besseren Klima beitragen.
Stark im Norden: 400.000 Euro Fördermittel für klimagerechte Maßnahmen rund um Dächer, Fassaden und Höfe
Das Geld stammt vom Bund, dem Land NRW und der Stadt Duisburg. Da die Teilnehmer die Hälfte ihres Vorhabens selbst bezahlen müssen, kommen also 800.000 Euro für den Klimaschutz zusammen. „Das ist schon eine ordentliche Summe“, ordnet Mila Ellee vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement ein.
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Mila Ellee betont, dass es nicht um Verschönerungsmaßnahmen geht: „Gefördert werden nur Maßnahmen, die der Klimaverbesserung dienen.“ Manchmal reicht dafür aber tatsächlich schon ein einfacher Anstrich aus. „Wenn eine dunkelgraue Fassade hell gestrichen wird, hat das sofort einen Effekt auf das Stadtklima. Denn damit ist die Reflexionsstrahlung geringer“, erklärt die Stadtplanerin.
Höfe sollen entsiegelt und bepflanzt werden – für ein besseres Klima
Schwerpunkt des Programms sind allerdings die Höfe. Sie sollen entsiegelt und bepflanzt werden – im Idealfall mit Pflanzen, die insektenfreundlich sind und zur Biodiversität beitragen. „Wenn dann noch eine Bank aufgestellt werden soll, kann diese eventuell mitgefördert werden“, so Ellee.
Die Maßnahmen müssen immer von Fachplanern begleitet werden, zum Beispiel von Landschaftsarchitekten oder Energieberatern. Und wenn ein Dach begrünt werden soll, muss immer erst ein Statiker berechnen, ob das Dach die Last des dafür nötigen Aufbaus tragen kann.
Rat der Stadt stimmt am 12. Juni über das Förderprogramm für den Norden ab
Sollte der Rat sein Go für die Richtlinien des Programms geben, kann es schon einen Tag später losgehen. Wer Interesse hat, kann sich an die Quartiersmanagements Alt-Hamborn und Marxloh wenden. In beiden Teams gibt es jeweils einen Architekten, der Ansprechpartner für Hausbesitzer ist. Er klärt in einem ersten Schritt, ob das Haus im Fördergebiet (siehe Grafik) steht. Denn das ist die Grundvoraussetzung für eine Teilnahme am Programm.
Dann werden, wenn schon vorhanden, erste Ideen besprochen. „Die Architekten beraten aber auch, was in einzelnen Fall Sinn macht, und helfen dabei, die Anträge auszufüllen“, sagt Mila Ellee. Außerdem haben sie im Blick, ob eventuell ein anderes Förderprogramm infrage kommt, etwa von der Emschergenossenschaft. Ist der Antrag auf den Weg gebracht, entscheidet die Stadt, welche Maßnahme gefördert wird.
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Die Städteplanerin rät Interessierten, schnell aktiv zu werden: „Das Förderprogramm läuft bis Ende 2026. Bis dahin muss das Geld ausgegeben sein. Eine Möglichkeit zur Verlängerung gibt es nicht.“ Und der Fachkräftemangel könnte einer schnellen Umsetzung guter Ideen im Weg stehen: „Eine Firma zu finden, könnte ein Problem werden.“ Deshalb gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Die ersten Hausbesitzer haben sich schon gemeldet. „Das freut uns sehr. Wir hoffen, dass viele Eigentümer mitmachen.“ Um das Programm in den Stadtteilen bekannt zu machen, werden Flyer in verschiedenen Sprachen verteilt und ausgelegt.
>> Quartiersarchitekten helfen bei allen Fragen rund ums Programm weiter
- In Marxloh ist Quartiersarchitekt Matthäus Nowak Ansprechpartner für die Hausbesitzer, in Alt-Hamborn Christian Eickelberg.
- Auf der Internetseite www.du-starkimnorden.de sind die Richtlinien des Programms zu finden, sobald der Rat zugestimmt hat. Außerdem alle Kontaktdaten und eine Übersicht, welches Gebiet es umfasst.