Duisburg-Marxloh. Das 50-Millionen-Förderprogramm für Marxloh und Alt-Hamborn nimmt Fahrt auf. Das Quartiersmanagement Marxloh stellt sich vor. So geht’s weiter.

Seit drei Jahren passiert beim Modellvorhaben „Stark im Norden – Alt-Hamborn und Marxloh“ vieles im stillen Kämmerlein. Es wurden Förderanträge geschrieben und erste Aufträge vergeben. Jetzt geht es an die Umsetzung des 50 Millionen schweren Prestige-Projekts. Im Kinder- und Jugendzentrum „RiZ“ (Regionalzentrum Nord) präsentierte sich am Mittwoch das neue Quartiersmanagement Marxloh Politikern und Akteuren aus dem Stadtteil.

Dem sechsköpfigen Team kommt eine wichtige Rolle zu: Es ist direkter Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil und soll eine Brücke zwischen Verwaltung, Akteuren und Anwohnern bauen. Momentan ist das Sextett noch auf der Suche nach geeigneten Büroräumen. „Wir hoffen, dass wir schnell etwas finden“, sagt Eva Baches, die unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Quartiersarchitekt Matthäus Nowak wird das klimagerechte Dach-, Hof- und Fassadenprogramm des Modellvorhabens betreuen.

Elf Teilprojekte sollen im Duisburger Norden realisiert werden

Insgesamt elf Teilprojekte sind in Marxloh und Alt-Hamborn geplant. Ein Leuchtturmprojekt sei die Sanierung des RiZ „vom Scheitel bis zur Sohle und unter ökologischen Aspekten“, sagt Ute Hilmer vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher konnten noch einmal die Atmosphäre des 1952 erbauten Gebäudes schnuppern – sie sollen es nach der Umsetzung nicht mehr wiedererkennen.

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Im Herbst soll es städtebauliche Realisierungswettbewerbe für den August-Bebel-Platz und den Hamborner Altmarkt geben – zwei weitere ehrgeizige Teilprojekte, bei denen es um den Umbau der beiden zentralen Plätze geht. Startschuss in Hamborn ist eine Beteiligungswerkstatt. „Da können Bürgerinnen und Bürger sagen, was sie sich wünschen. Es kann um den Wochenmarkt, Parkplätze und alle anderen Themen gehen“, erklärt Mila Elee vom Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement. Die Veranstaltung geht am Donnerstag, 23. Januar, ab 18 Uhr im Ratskeller an der B 8 über die Bühne.

Die Macher wollen aktiv auf die Marxloher und Alt-Hamborner zugehen

„Die Menschen sollen Feuer für die Projekte fangen“, sagt Frank Jessen, der das Quartiersmanagement unterstützt. Ein bunt geschmücktes Fahrrad auf der Bühne steht für den Wunsch, bei der Bürgerbeteiligung neue Wege zu beschreiten und auf die Menschen in den Stadtteilen aktiv zuzugehen. „Wir hätten gerne ein Lastenrad, mit dem man einen mobilen Stand realisieren kann. Dann können wir uns den Leuten in den Weg stellen“, witzelt Fank Jessen. Sein erklärtes Ziel: Menschen zum Sprechen zu bringen, die bisher geschwiegen haben.

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Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär im Innenministerium des Bundes Mahmut Özdemir (SPD) nennt die Akteure des Projekts „Stadtverbesserer“. Am Ende gehe es darum, die Lebensperspektiven der Menschen im Norden zu verbessern. Von einem symbolischen Spatenstich spricht Oberbürgermeister Sören Link (SPD): „Wir haben uns viel vorgenommen und jetzt wollen wir zeigen, dass wir im Duisburger Norden gemeinsam stark sind. Das ist ein ganz besonderes Projekt.“

>>Gibt es bald auch ein Quartiersmanagement für Alt-Hamborn?

  • Die Suche nach einem Quartiersmanagement für Alt-Hamborn gestaltete sich schwierig. Erst nach der dritten Ausschreibung meldeten sich zwei Interessenten. Nur einer gab bei der Stadt ein Angebot ab.
  • In der kommenden Woche entscheidet der Vergabeausschuss darüber, ob der Bewerber den Zuschlag bekommt.