Duisburg-Aldenrade. Die Filiale der Volksbank in Duisburg-Walsum ist wieder geöffnet – zehn Monate nach der Geldautomaten-Sprengung. Das ist neu für die Kunden.
Zehn Monate haben die Walsumer auf die Wiedereröffnung ihrer Volksbank Rhein-Ruhr-Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße warten müssen. So lange ist es schon her, dass der Geldautomat dort gesprengt wurde und die heftige Druckwelle alle Räume komplett zerstört hatte.
„Schon wenige Stunden nach der Sprengung bekam ich die Nachricht, dass unsere Filiale wieder eröffnet werden soll“, sagt Filialleiter Manuel Brücker. Das hat die geschockten Mitarbeiter erst einmal beruhigt. Irgendwann stand die Frage im Raum, alles wieder so aufzubauen wie es war oder komplett neu zu gestalten. Man entschied sich für die zweite Variante.
Duisburg-Aldenade: Volksbank Rhein-Ruhr nach Sprengung des Geldautomaten neu eröffnet
Das Ergebnis: Die Räume sind heller als vorher. Es gibt eine separate Beratungsecke mit Hochtisch. Jedes Büro hat jetzt einen eigenen Besuchertisch mit großem Monitor. „Vorher saßen die Kunden vor unserem Schreibtisch und wir mussten unseren Monitor herumdrehen, wenn wir etwas zeigen wollten.“ Die neue Lösung sei für alle sehr viel komfortabler, so Brückner.
Die Kundinnen und Kunden sind vor allem froh, dass sie wieder einen Geldautomaten vor Ort haben. Petra Graber zum Beispiel betreibt eine Praxis für medizinische Fußpflege in Aldenrade. „Ich kann jetzt endlich wieder meine Einnahmen jeden Tag hier einzahlen. In den letzten Monaten musste ich dafür nach Hamborn fahren. Das habe ich aber nur ein- bis zweimal die Woche gemacht.“ Am Eröffnungstag gönnt sie sich noch schnell einen Espresso am zur Feier des Tages aufgefahrenen Vespa-Kaffeemobils und freut sich über eine Gerbera, die jeder Kunde bekommt.
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Die Volksbank Rhein-Ruhr hat aber nicht nur in eine modernere Ausstattung, sondern auch in Sicherheit investiert. Zwischen Foyer mit Geldautomat und den anderen Räumen wurde eine Wand errichtet, die die Druckwelle im Falle eines erneuten Anschlags auf die Bank stoppen würde.
Eine derart heftige Zerstörung wie im Juli 2022 will niemand mehr erleben. Aber auch in die Automaten wurde extra investiert, „so dass eine solche Tat keinen Sinn mehr ergeben würde“, erklärt Brückner. Mehr möchte er zu diesem Thema nicht sagen.
Momentan müssen die Kunden mit einem Geldautomaten auskommen. Ein Zweiter ist aber schon bestellt – Lieferschwierigkeiten. Die waren auch ein Grund, warum es mit der Wiedereröffnung so lange gedauert hat. Ausschreibung, dann waren Materialien nicht lieferbar. Seit Anfang des Jahres fand der Bankbetrieb in Containern hinter dem Gebäude statt. Das hat die Situation für alle schon angenehmer gemacht. Nur gab es eben keinen Geldautomaten.
>> Welle von Automatensprengungen im Norden – Targobank Walsum bleibt dauerhaft geschlossen
- Der Duisburger Norden wurde in der jüngsten Vergangenheit immer wieder von Geldautomaten-sprengern heimgesucht: erst die Volksbank in Aldenrade, dann die in Röttgersbach. Mitte Oktober 2022 traf es die Post in Aldenrade, im Dezember die Targobank in der Nähe der Volksbank in Aldenrade. Zuletzt sprengten Kriminelle Ende Februar 2023 einen Geldautomaten in Alt-Hamborn.
- Die Targobank wird ihre Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße nicht wieder eröffnen. „Wir haben uns schweren Herzens dazu entschieden, weil die Schäden viel schlimmer waren als zunächst gedacht“, sagt Sprecherin Tanja Plebusch. Die Kunden hätte man darüber bereits informiert.