Duisburg-Röttgersbach. Der Revierpark Mattlerbusch wird für 5,5 Millionen Euro modernisiert. Die Arbeiten fast fertig – und verraten, was Besucher schon bald erwartet.
Im Frühsommer soll der umfangreiche Umbau des Revierparks Mattlerbusch abgeschlossen sein. Schon jetzt ist sichtbar, dass die etwa fünfeinhalb Millionen Euro teure Frischzellenkur dem in die Jahre gekommenen Park ein völlig neues Gesicht gibt.
Besucherinnen und Besucher sollen im Norden der Stadt bald Urlaub vor der Haustür machen können: Der Regionalverband Ruhr hat jedem seiner fünf Revierparks nicht nur einen neuen Look, sondern auch ein eigenes Motto verpasst. „Mattlerbusch – ein Tag Ferien“ heißt es in Duisburg.
„Ein Tag Ferien“ ist das neue Motto des Revierparks Mattlerbusch im Duisburger Norden
Was macht einen gelungenen Urlaubstag aus? Spiel, Spaß und Entspannung. Die Boule-Bahnen sind bereits angelegt, ihnen fehlt nur noch der passende Belag. Auch die ersten neuen Bänke stehen schon. Sie erstrahlen in Narzissengelb, der neuen, offiziellen Farbe für den Park. „Die Farbe hat eine Agentur vorgeschlagen. Gelb wie die Sonne, das passt doch gut zum Urlaubsmotto“, sagt Projektleiter Rainer Kramps.
Ein paar Meter weiter ragen die Zementblöcke für die Calisthenics-Anlage – ein Bewegungsparcours fürs Training mit dem eigenen Körpergewicht – aus dem Boden, die Geräte kommen in Kürze. Hier am Gradierwerk, dem zentralen Platz des Revierparks, geht es aber nicht nur um Sport. Besucher sollen sich entspannen – und das in mediterranem Ambiente.
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Der Bereich ist mit roten, gelben und anthrazitfarbenen Steinen gepflastert, während die neuen Wege komplett rot daherkommen. Frisch gepflanzter Strandhafer wiegt sich sanft im Wind. „Hier kommen natürlich noch Bänke hin. Auf denen können sich die Besucher gemütlich niederlassen und die gesunde salzige Luft einatmen“, erläutert Daniela Finke, ebenfalls Projektleiterin. „Das ist dann fast wie ein Tag am Meer“, lacht Rainer Kramps. Auch an einem regnerischen Tag wie diesem braucht es nicht viel Fantasie, um sich das vorzustellen.
Teile des Spielplatzes sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet
Für den neuen naturnahen Abenteuerspielplatz, der übrigens in Teilen barrierearm und somit auch für Rollstuhlfahrer geeignet sein wird, wurde ein Hügel aufgeschüttet. Der Kletterturm mit Wackelbrücken und Kletternetzen wird demnächst von einer Fachfirma aus Bayern angeliefert. Außerdem soll es einen Spielbereich für Kleinkinder geben.
Hört man allerorten, dass bei Bauvorhaben Kosten- und Zeitplan aus dem Ruder laufen, sagen die Macher im Mattlerbusch: „Wir sind richtig schnell hier und werden mit dem ursprünglich kalkulierten Budget wahrscheinlich klarkommen.“ Das Projektleiter-Team ist mindestens einmal in der Woche vor Ort und freut sich jedes Mal, wie viel schon wieder passiert ist.
Gepflanzt werden heimische Bäume und Büsche, die dem Klimawandel besser trotzen können
Ein wichtiger Aspekt ist die ökologische Aufwertung und Revitalisierung des Parks. Die überalterten Gehölze wurden teilweise schon ersetzt. „Dabei achten wir darauf, einheimische Bäume und Sträucher zu pflanzen, die mit der zunehmenden Trockenheit und Hitze besser klarkommen“, erklärt Daniela Finke. Und natürlich geht es darum, etwas für die Artenvielfalt zu tun. Gab es bisher viele gemähte Rasenflächen, setzt man heute auf blütenreiche Wiesen, im Fachjargon Insektenweiden genannt.
Am Gradierwerk sind die ersten Birken zu bewundern. Auf dem Apfelhain stehen 29 japanische Wild-Apfelbäume. Dazu kommen unter anderem Esskastanien und Haselsträucher sowie alte Obstsorten wie Jonathan (Apfel) oder Hedelfinger Riese (Kirsche). Dann ist mehr als nur Gucken erlaubt: Das Obst darf auch gepflückt und gegessen werden. Extra dafür werden eine Streuobstwiese und ein Naschgarten angelegt. Selber gärtnern wird im Areal für Urban Gardening möglich sein. Die Beete dafür sind bereits angelegt.
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Die neue Beleuchtung wurde mit der Naturschutzbehörde abgestimmt, damit sie keine negativen Auswirkungen auf nachtaktive Tiere haben wird. „Wir setzen energiesparende LEDs ein. Das Licht wird abends auf 20 Prozent gedimmt. Auf den Parkplätzen und zentralen Wegen wird es Bewegungsmelder geben“, so Rainer Kramps. Nimmt das System Menschen wahr, fährt das Licht auf 50 Prozent hoch. „Das wird das Sicherheitsgefühl der Besucher sicher verbessern, zum Beispiel der Gassigänger, die abends im Park unterwegs sind.“
Stammgäste haben sich trotz der monatelangen Einschränkungen nicht davon abhalten lassen, im Park spazieren zu gehen. Die eine oder andere Mopperei über eingeschränkte Routen mussten Daniela Finke und Rainer Kramps sich anhören. Mittlerweile gibt es ganz viel Lob. „Die viele positive Resonanz freut uns natürlich.“
>> Umweltpädagoge bietet geführte Spaziergänge im Mattlerbusch an
- Umweltpädagoge Sven Hellinger hält donnerstags von 12 bis 14 Uhr eine Sprechstunde am Teich beim Haupteingang ab.
- Außerdem bietet er kostenlose Führungen an. Wann diese stattfinden, verraten Schilder am Bauzaun.