Duisburg-Walsum. So ausgelassen haben es die Jecken bei der Prunksitzung der KG GW Walsum krachen lassen. Was das Publikum begeistert hat. Mit vielen Bildern.
Wer Karnevalsgene im Blut hat, den haut auch Corona nicht aus der Jacke. Das haben die Närrinnen und Narren von Grün-Weiß Walsum in den vergangenen zwei Jahren bewiesen. Und mit einem furiosen Start in die heiße Phase dieser Karnevalssession haben sie am Wochenende in der Stadthalle in Duisburg-Walsum gezeigt, was die Jecken so drauf haben. Ein großes Programm stellten sie für die Prunksitzung auf die Beine. Mit dabei das vereinseigene Prinzenpaar Holger I. Kock und Konstanze I. Deitzer.
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„Seit 60 Jahren mit Humor geimpft“, prangte als großes Bild auf der Bühne. Das Wort Humor stand passenderweise auf einer Spritze. Alleine das riesige Bühnenbild war mit viel Liebe und Ideen gestaltet. Ein Spiegelbild der Stadt: Duisburg als Stahlstandort hatte seinen Platz. Unterschiedlichste Sportarten waren zu sehen und natürlich auch viel Wasser. Zwei springende Delfine, die pure Lebenslust verkörpern und passend zur tollen Stimmung im Saal waren. Alleine der Blick Richtung Bühne mit den kräftigen Farben, die Urlaub und positives Leben spiegelten, war ein Hingucker und richtig was fürs Herz.
KG GW Walsum: Prächtige Stimmung auf der Prunksitzung
Die Tanzgarde Grün-Weiße Funken zeigten gleich zu Beginn ihr Können. Verlernt haben sie nichts in den vergangenen zwei Corona-Jahren, die fast alle Veranstaltungen ausgebremst haben. Während Michael Leuthen den Narren mit eingängigen Liedern einheizte, hielt es vor der Bühne die Jecken nicht mehr.
In den atemberaubendsten Kostümen tanzten sie und powerten sich schon zu Beginn der Veranstaltung kräftig aus – wie ein Jeck mit prachtvoll braun-goldenem Oberteil bis zu den Knien und extrem weiten Ärmeln, der mit seiner Begleitung loslegte. Ebenfalls ein Hingucker: ein Hut mit riesigen Federn, die senkrecht nach oben zeigten.
Prinzenpaar lässt es krachen
Der erste Vorsitzende Manfred Kögler, der noch in der Session 2021/2022 von „bitteren Jahren ohne unseren Karneval“ sprach und sich „das normale Leben zurückwünschte“, hatte damals mit einer Voraussage recht. „Ich bin überzeugt, Prinz Holger I. und Prinzessin Konstanze I. werden es nach der ungewollten Wartezeit richtig krachen lassen.“ Endlich ausgelassen feiern – die Gelegenheit ließ sich bei der Prunksitzung niemand nehmen.
Udo Winnekendonk, zweiter Vorsitzender und närrisches Unwesen, kam als süße Kinderschokolade auf die Bühne und gab seine Reimkunst zum Besten: „Oma schenkt dem Sohn einen Sack Nüsse. Womit hab ich den Sack mit Nüssen verdient. Die Oma erwidert, sei nicht so bescheiden. Erstens kann ich dich verdammt gut leiden, zweitens esse ich die Ferrero Küsschen so gern und die haben alle so’n harten Kern. Und du kannst dir ja denken, mein lieber Sohn, die Oma stammt aus der Nachkriegsgeneration. Uns ist es zuwider, was wegzuschmeißen, aber die Nüsse kann ich verdammt nicht mehr beißen.“ Tätääääää. Das ganze Jahr über, so Winnekendonk, sammele er Ideen, greift Situationen auf, beobachtet sein Umfeld, um dann im Karneval die Narren zu unterhalten.
„Walsum ist ein karnevalsverrückter Ortsteil“
„Walsum ist ein karnevalsverrückter Ortsteil“, sagt der zweite Vorsitzende. Das konnte am Wochenende unter Beweis gestellt werden. Viele unterschiedliche Akteure sorgten für beste Unterhaltung. Nicht zuletzt führte Sitzungspräsidentin Dagmar Kock gekonnt und geübt durch das Programm.
Das nächste Super-Event wartet schon: „Wir werden Altweiber wieder kräftig auf dem Kometenplatz in Walsum mitmischen“, freut sich Udo Winnekendonk. Und Rosenmontag geht um 11.11 Uhr im Brauhaus Walsum die Post ab.
Walsumer Prunksitzung
>> KG GW WALSUM MIT 400 MITGLIEDERN
- Leicht waren die Corona-Jahre für die KG Grün-Weiß nicht. Aber untätig waren die Narren auch in der Vergangenheit nicht. Vor allem ging die Karnevalsgesellschaft weiter ihren sozialen Verpflichtungen nach, die sie sich selbst auferlegt hat.
- „Wir haben eine soziale Rundreise gemacht. Waren auch in diesem Jahr schon in mehreren Altenheimen, in der Heimstatt St. Barbara und der Awo Vierlinden, um die Menschen zu erfreuen“, sagt der zweite Vorsitzende Udo Winnekendonk.
- Viele Verluste durch Vereinsmitglieder hat Grün-Weiß nicht zu beklagen. „Es hat sogar eine neue Tanzgarde angefangen“, so Winnekendonk. 400 Mitglieder und ungefähr 200 Aktive hat der Verein.