Duisburg-Hamborn. Einmal pro Woche treffen sich in Hamborn Gleichgesinnte, die sich für Fische und Aquarien begeistern. Was die Faszination an dem Hobby ausmacht.

Mitten im Botanischen Garten in Duisburg-Hamborn finden Besucher ein kleines Tropenparadies: Exotische Koi-Karpfen schlängeln sich durch das warme Wasser, ein Stück weiter schwimmen vegetarische Piranhas auf und ab. Sie scheinen sich wohlzufühlen in ihren Aquarien, die mit dicken Ästen und grünen Wasserpflanzen dekoriert sind. Dass es den Tieren gut geht, dafür sorgen die Mitglieder der Gesellschaft für Aquarienkunde. Einmal in der Woche treffen sie sich in Hamborn, um die Fische zu versorgen und sich über ihr gemeinsames Hobby auszutauschen.

Mario Rutz ist der Vorsitzende des Hamborner Aquaristik-Vereins. Seit rund 15 Jahren interessiert er sich für Fische und Aquarien, vor zehn Jahren trat er dem Verein bei. „Wir haben aber auch Mitglieder, die hier schon 30 oder 40 Jahre aktiv sind“, erzählt er. 60 Mitglieder zählt die Gesellschaft für Aquarienkunde, etwa zehn bis 15 von ihnen sind laut Rutz regelmäßig bei den Vereinstreffen dabei. „In der Corona-Zeit haben wir das leider nicht machen können“, erinnert sich der Vorsitzende. Umso mehr freut es ihn, nun wieder regelmäßig mit den Vereinskollegen fachsimpeln zu können.

Gesellschaft für Aquarienkunde in Duisburg: Mitglieder versorgen Fische im Botanischen Garten

Zur Aquaristik hat Mario Rutz auf einem ungewöhnlichen Weg gefunden. „Ich bin ursprünglich dazu gekommen, weil ich mich für Garnelen interessiert habe“, berichtet er. Das Problem: „So eine Zwerggarnele wird in der Aquaristik eher als Futtertier angesehen.“ Trotzdem ist Rutz bei den Aquarianern hängen geblieben – auch weil er in einer Zeit aufgewachsen ist, in der viele Menschen ein eigenes Aquarium besaßen: „Vor 20 oder 30 Jahren waren Fische das Erste, woran man beim Thema Haustiere gedacht hat“, meint Rutz.

Heute kümmert er sich zu Hause um seine eigenen Zwerggarnelen, im Botanischen Garten ist er an der Pflege und Aufzucht hauptsächlich tropischer Zierfische beteiligt. Auch Rochen und verschiedene Arten von Barschen sind in den mehr als 25 Wasserbecken zu finden. „Das sind Fische, die nicht mal eben in jedes Wohnzimmer-Aquarium passen“, erklärt Rutz. Neben der eigenen Zucht kümmert sich der Verein auch um Tiere, die er von außerhalb bekommt: „Ein Drittel der Fische wird gezüchtet, ein Drittel wird dazugekauft und ein Drittel kommt von privaten Züchtern.“

Private Züchter können sich beim Verein Tipps zum Energiesparen holen

Seit Beginn der Energiepreiskrise melden sich immer mehr Aquarianer bei Mario Rutz, um ihn nach Tipps zum Energiesparen fragen. „Ich bekomme in der Woche momentan drei oder vier Anrufe zu diesem Thema“, so der Vorsitzende. Da die meisten Zierfische Wassertemperaturen von über 20 Grad bevorzugen, ist ein eigenes Aquarium aktuell eine teure Angelegenheit. „Man kann aber ein bisschen was machen, um das Becken zu dämmen“, sagt Rutz. So sei es zum Beispiel ratsam, nach oben offene Aquarien mit einer Glasscheibe zu verschließen, damit möglichst wenig Wärme verloren geht. Auch mit der Umstellung auf effiziente LED-Beleuchtung könne man viel Energie sparen.

Eine Besonderheit sind die vegetarischen Piranhas.
Eine Besonderheit sind die vegetarischen Piranhas. © Tobias Mühlemeier

Trotz der Energiekrise stellt Mario Rutz momentan ein wachsendes Interesse rund um die Gesellschaft für Aquarienkunde fest. In Zukunft möchte er daran arbeiten, auch junge Leute für die Aquaristik zu begeistern. Bei Esther Czyz hat das bereits geklappt: Die junge Duisburgerin studiert in Essen Grundschullehramt und war in den letzten Wochen des Öfteren bei den Vereinstreffen dabei. Mit Blick auf ihre künftige Arbeit kann sie sich gut vorstellen, mit ihren Schülern den Botanischen Garten zu besuchen: „Wenn man zum Beispiel im Sachkunde-Unterricht über Fische spricht, kann man den Kindern die Tiere dort auch direkt zeigen.“

>> DIE VERANSTALTUNGEN DES VEREINS

• Wer die Gesellschaft für Aquarienkunde in Duisburg-Hamborn kennenlernen möchte, kann die regelmäßigen Treffen des Vereins besuchen: Jeden Freitag um 18 Uhr kommen die Mitglieder in den Räumen des Botanischen Gartens an der Fürst-Pückler-Straße 18 zusammen.

• Beliebt sind ebenfalls die Zierfischbörsen des Vereins, auf denen sich Interessierte über ihr Hobby austauschen und Fische erwerben können. Die Börsen finden einmal im Monat statt, das nächste Mal am Sonntag, 11. Dezember, von 11 bis 13 Uhr.

• Weitere Infos zum Verein und anstehenden Terminen gibt es auf www.gesfa.de