Duisburg-Meiderich. Das Max-Planck-Gymnasium in Duisburg-Meiderich feiert zum 130-jährigen Bestehen mit einer internationalen Schülerschaft die Vielfalt als Gewinn.

Zum 130. Bestehen der Schule feierte das Meidericher Max-Planck-Gymnasium ein großes Schulfest der Vielfalt. Die Idee zu dem Jahresthema Vielfalt kam aus der Schülervertretung, wie die Schulleiterin Gabriele Rüken erzählt. „Wir haben hier richtig gute Stimmung, seit die Corona-Beschränkungen aufgehoben sind, alle haben sich mit großem Eifer an den Vorbereitungen beteiligt“.

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Vom Eifer der internationalen Elternschaft zeugt ein langes Buffet auf dem Schulhof mit Spezialitäten aus vielen Ländern. Teigtaschen, Obstspieße, Kuchen soweit das Auge reicht, Hähnchendöner und Grillwurst ist im Angebot. Auf der Bühne spielt die Breezy Brass Band bestehend aus Kindern der Bläserklassen unterschiedlicher Jahrgänge unter der Leitung von Martina Frey. Die Referendare haben sich freiwillig für den Getränkewagen einteilen lassen und zapfen eifrig kühle Erfrischungen für die Festgäste.

Das Max-Planck-Gymnasium in Duisburg feierte sein 130-jähriges Bestehen mit einem Schulfest. Schüler spielten auf dem Schulhof ein afghanisches Fußballspiel.
Das Max-Planck-Gymnasium in Duisburg feierte sein 130-jähriges Bestehen mit einem Schulfest. Schüler spielten auf dem Schulhof ein afghanisches Fußballspiel. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Schülerinnen und Schüler präsentieren Wissenswertes aus ihren Heimatländern

Die Schülerschaft hat Stände aufgebaut, an denen man die Länder näher kennenlernen kann, aus denen Schülerinnen und Schüler des MPG stammen. Wie viele Sprachen werden in Marokko gesprochen? Was sind die Landesfarben von Syrien? Welches Klima hat Nigeria? Die Stände sind mit Infoplakaten, Landkarten und Quizaufgaben ausgestattet und mit bunten Wimpeln geschmückt.

Am chinesischen Stand werden Schriftzeichen mit dem Tuschepinsel geschrieben. Am deutschen Stand gibt es ein Märchenratespiel und ein Dirndl schmückt die Auslage. Albanien, Polen, Spanien, Afghanistan und die Ukraine sind vertreten. 40 ukrainische Kinder gibt es in den Regelklassen, 20 weitere werden in internationalen Klassen unterrichtet.

Der „Meidericher Hahn“ glänzt im Schullogo

Am letzten Stand in der Reihe werden T-Shirts und Kapuzenpullover mit dem Schullogo verkauft. Das MPG schmückt sich nicht etwa mit einem Bild des namensgebenden theoretischen Physikers, sondern trägt stolz den Meidericher Hahn im Logo. „Mit Profil glänzen“ steht darunter. Die Schultextilien sollen zum Vermögensaufbau in der Kasse der Q1 dienen.

Bis zum Abitur ist noch ein bisschen Zeit, um die Gelder zusammenzubringen, die die Oberstufenschülerinnen und -schüler bei ihren Abi-Feierlichkeiten zu verpulvern gedenken. „Es läuft gerade besser als gedacht“, freut sich der Schulsprecher Lennox Scipio-Blümel, „wir haben heute schon einige Hoodies verkauft, das hätten wir gar nicht erwartet.“ Die Q1 verlässt sich nicht nur aufs Verkaufen, für den Jahreswechsel ist ein Neujahrsball geplant, der die Kassenlage weiter verbessern soll.

Chinesisch schon ab Klasse sieben möglich

Gut für die Karriere- Duisburger Schüler lernen Chinesisch Der Vorgänger des aktuellen Schulsprechers kündigt gerade auf der Bühne den Chor der Düsseldorfer Partnerschule Hanyuan an. Viele kleine chinesische Mädchen mit karierten Faltenröcken und schwarzen Schulblazern mit roter Schleife stellen sich auf und singen wunderschön chinesische Lieder. Ihr Anblick und ihr Gesang lösen Begeisterung im Publikum aus. „Warum haben wir keine Schuluniform?“ fragt sich mancher Schüler laut. Vielleicht, weil am MPG nicht die Darstellung der Einheitlichkeit, sondern die möglichst individuelle Förderung der unterschiedlichen Begabungen betont wird.

Die Schule legt traditionell einen Schwerpunkt auf den mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich. „Jeder kann programmieren lernen“, steht auf der Internetseite des MPG. Neben den sogenannter MINT-Fächern werden auch sprachliche und kulturelle Schwerpunkte gesetzt. Das MPG ist das einzige Gymnasium in NRW, das Chinesisch ab Klasse sieben, als Unterrichtsfach anbietet. „Weiter ausbauen wollen wir unsere Vielfalt aber jetzt nicht mehr, stattdessen werden wir in Zukunft unsere Schwerpunkte vertiefen“, sagt Gabriele Rücken. Mit Lehrermangel hat sie im Gegensatz zu anderen Schulen nicht zu kämpfen: „Wir sind mit einem sehr jungen Kollegium gut für die Zukunft aufgestellt.“

Max-Planck-Gymnasium begann als Gymnasium für Jungen

  • Das MPG wurde 1902 offiziell zum Gymnasium für Jungen und heißt seit 1947 Max-Planck-Gymnasium. 1947 war auch das Sterbejahr des Quantenphysikers Max Planck. Mädchen bekamen erst ab 1971 Zugang zu der Schule, an der seitdem in Koedukation unterrichtet wird.
  • Das 130. Schuljubiläum mit anschließendem Ehemaligentreffen hätte eigentlich schon im letzten Jahr gefeiert werden sollen, musste aber wegen Corona verschoben werden. Nun fiel die große Feier mit der anstehenden externen Qualitätsanalyse der Schule, die durch Landesmittel gefördert wird, in dieselbe Woche.

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