Duisburg. Nach zwei Jahren Corona-Pause haben die Neumühler ihr Stadtteilfest wieder. So lief die Traditionsveranstaltung im Duisburger Norden.
„Ich bau dir ein Schloss“, der Mega-Hit von Jürgen Drews dröhnte in voller Lautstärke über den Neumühler Hohenzollernplatz. Alleinunterhalter Siggi Buchholz wusste genau, was beim Publikum ankommt. Und das war am Samstagnachmittag zahlreich erschienen, der größte Teil hatte sich beim „Schwarzbrenner“ direkt gegenüber der Show-Bühne ein Bierchen besorgt und lauschte mit Vergnügen den ultimativen Ballermann-Songs.
Die kleine Lina und ihre Schwester Amelie hatten dafür keinen Sinn. Mit Zuckerwatte bewaffnet zogen sie ihre Mutter auf der kleinen angrenzenden Kirmes zum Entenangeln, hatten aber mit einem Auge schon das bunte Karussell in der Nähe im Blick. Anlass für das Treiben rund um den Marktplatz war der 669. Geburtstag des Stadtteils.
Seit 1991 wird die fünftägige Geburtstagssause von der „Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute“ veranstaltet. Zum Organisationsteam gehört auch Fiete Wiczorek, der froh ist, dass das beliebte Event nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder stattfinden kann: „Die Leute haben zwei Jahre darauf gewartet, das hat uns allen echt gefehlt.“ Das konnte Schriftführerin Roswitha Schulz nur bestätigen: „In diesem Jahr konnten wir endlich wieder starten, neben unserem Highlight, dem Stadtteil-Geburtstag, bieten wir den Neumühlern übers Jahr gesehen auch noch andere Veranstaltungen.“
Duisburg-Neumühl: Das ist in diesem Jahr noch geplant
Dazu zählt ein zünftiges Osterfeuer, die Aufstellung eines Maibaums am Tag der Neumühler Vereine und das „Revierfest“ im Herbst, das an die alte Zechentradition erinnert. Und in der Weihnachtszeit steht, ebenfalls von den Kaufleuten organisiert, ein stattlicher Weihnachtsbaum auf dem Hohenzollernplatz.
Schulz erklärt nicht ohne Stolz: „Unsere Feste sind ein Treffpunkt für die Bürger, wir sind hier vor Ort eine tolle Gemeinschaft.“ Der auf die erste Erwähnung der „neuen Mühle“ basierende Geburtstag konnte in diesem Jahr endlich wieder mit einem fast durchgehenden Musik- und Bühnenprogramm gefeiert werden.
Am Himmelfahrtstag spielten passend zum Vatertag die „Original Hüttenkracher“ auf, am Nachmittag hieß es dann ganz nach bayrischer Art „O’zapft is“, nachdem Schirmherrin Andrea Scharf-Drüke mit dem traditionellen Fassanstich die Festtage offiziell eröffnet hatte. Bis zum Abend sorgten Frank Martin und weitere Interpreten für Schlager-Feeling nonstop.
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Am Freitag wurden Hit-Wünsche aus dem Publikum erfüllt. Die „DJ-Wunschbox“ sorgte dafür, dass kein Titel-Wunsch unerfüllt blieb. Ein weiteres Highlight gab es am Samstag mit dem Auftritt der Cover-Band „Kärnseife“, die mit ihren Rock- und Pop-Songs für Begeisterung sorgte.
Der Sonntag wurde mit einem Wies’n Frühschoppen eröffnet, den die „Hüttenkracher“ musikalisch begleiteten. Am Nachmittag gehörte die Bühne verschiedenen Show-Tanz-Formationen, die ihre tänzerische Klasse nach den beiden karnevalsfreien Jahren endlich wieder zeigen durften. Zeitgleich fand auf der angrenzenden Holtener Straße ein verkaufsoffener Sonntag statt, den zahlreiche Festbesucher zu einem Einkaufsbummel nutzten.
Den Abschluss bildet am Montag der „Kirmes-Familientag“, der zu einem Besuch bei ermäßigten Preisen einlädt.