Duisburg-Neumühl. Am 1. Mai wird in Neumühl nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder der Vereins- und Bürgerbaum aufgestellt. Daraus wird ein Stadtteil-Fest.

Längst ist der 1. Mai so etwas wie der „Neumühl-Tag“ geworden. 2004 stellten erstmals Vereine, Schulen, Organisationen und die Anwohnerinnen und Anwohner den Vereins- und Bürgerbaum auf, der heute ein Wahrzeichen des Stadtteils ist. Stets ragt er bis kurz vor dem Ersten Advent in den Himmel. Dann macht er der „Neumühl-Tanne“ Platz, wird entweder in sein Winterquartier transportiert oder zersägt. Denn alle zwei Jahre gibt es aus Versicherungsgründen einen neuen Baum – so auch dieses Mal, wenn der Neumühl-Tag nach langer Corona-Pause wieder stattfindet.

Der über 15 Meter hohe Stamm wird am Sonntag gegen 12 Uhr mit viel Muskelkraft und unter musikalischer Begleitung des Tambourcorps Rheinklänge zum Marktplatz geschleppt. Dort wird er mit einem Kran in seine Verankerung gehievt. Anschließend werden per Hubwagen mehr als 30 Embleme und Schilder der Neumühler Vereine, Kirchen, Institutionen, Parteien und Verbände in luftiger Höhe angebracht.

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Wettkampf am 1. Mai: Neumühler Vereinsmeisterschaften

Unter der Schirmherrschaft der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute beteiligen sich zahlreiche Akteure aus dem Stadtteil, darunter Sport-, Schützen- und Karnevalsvereine, Parteien oder Jugendzentren. Sie alle sorgen für das Programm und die Verpflegung. Ein besonderes Jahr ist es für den Moped-Club Neumühl, der historische Zweirad-Schätzchen zeigt. Der auch sozial sehr engagierte Verein feierte kürzlich sein 25. Jubiläum.

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Im Rahmen der Veranstaltung werden zudem traditionell die beliebten Neumühler Vereinsmeisterschaften in verschiedenen Geschicklichkeitsdisziplinen ausgetragen.

Seit einigen Jahren findet vor dem Baum-Aufstellen bereits um 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt, der bei gutem Wetter von mehreren Hundert Menschen auf dem Hohenzollernplatz besucht wird. Der Neumühler Markt ist dann eine große Open-Air-Kirche.

Neumühler Gemeinschaftssinn auch im Gottesdienst

Der Gottesdienst bietet reichlich Gelegenheit zum Innehalten, Nachdenken, Beten und Singen. Unter der Leitung der evangelischen Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand und unter musikalischer Begleitung durch Kirchenmusiker Karl Hülskämper widmet sich das Gottesdienst-Team aus der evangelischen Kirchengemeinde Neumühl und der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu wieder einem Leitthema.

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Dieses Mal stehen Heimat, Arbeit und Geschichte im Vordergrund. Anhand eines von der Neumühler Malerin Sabine Watermann erstellten Panorama-Bildes, das sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zieht, blicken die Beteiligten in die Historie des Stadtteils und haben zugleich die Zukunft im Blick.

>>VERSTEIGERUNG: NEUMÜHL-KUNSTDRUCK ZUM GUTEN ZWECK ZU ERWERBEN

• Ein Neumühl-Kunstdruck von Sabine Watermann wird nach dem Aufstellen des Vereins- und Bürgerbaums versteigert. Der Reinerlös kommt dem Projekt Lebenswert zugute.

Sabine Watermann ist „Ur-Neumühlerin“. Sie ist im Barbara-Hospital geboren und wohnte seitdem immer im Stadtteil. Sie hat als Bankangestellte gearbeitet, war Elternvertreterin und Vorsitzende im Sankt Martin Kindergarten und Schulpflegschaftsvorsitzende in der katholischen Grundschule am Bergmannsplatz.