Duisburg-Walsum. Der befürchtete Abriss der Hubbrücke Walsum scheint abgewendet. Und es gibt eine weitere frohe Nachricht für Radler und Fußgänger.

Fußgänger und Radfahrer können wohl ab Mitte Mai wieder die Walsumer Hubbrücke nutzen. Zuvor müssen allerdings noch aktuelle Schäden schnell beseitigt werden.

Kurz vor den Osterfeiertagen baten Oberbürgermeister Sören Link und Uwe Linsen, Vorstand der Duisburger Wirtschaftsbetriebe (WBD), zum Ortstermin. „Die frohe Botschaft will ich Ihnen persönlich verkündigen“, teilt Link den Walsumer Kommunalpolitikern mit. Nicht nur, dass die Brücke im Mai wieder geöffnet wird, auch die Hoffnung, die Brücke auf Dauer erhalten zu können, sei gestiegen.

Im Sommer wird die Walsumer Hubbrücke erneut geprüft

Von einem zeitweise befürchteten Abriss ist zurzeit keine Rede mehr. Das wird sich aber alles endgültig klären, wenn die Ergebnisse einer im Sommer beginnenden erneuten Hauptuntersuchung feststehen.

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Bis zur Teilfreigabe der Brücke müssen nach den jetzt abgeschlossenen Untersuchungen eines externen Ingenieurbüros unter Begleitung der WBD-Bauwerksprüfer „schnell und zuverlässig zugleich einige notwendige Reparaturarbeiten erledigt werden“, sagt Linsen.

Die Arbeiten sollen sofort vergeben werden

Er geht ins Detail: „Einige Nieten an der Verbindungsstelle vom Quer- zum Längsträger sind durch Korrosion nicht mehr tragfähig. Die müssen zuerst ersetzt werden.“ Er zeigt auf das Bauwerk und erklärt, dass die Übergangskonstruktion an der Stelle, an der man mit dem Fahrrad über die Verbindung von Vorlandbrücke und Brückenelement rollt, nicht mehr funktionsfähig ist. Sie müsse mit Schleppblechen überbaut werden. Auch das Regenwasser setzte der Konstruktion dauerhaft zu. „Da müssen wir handeln“, meinen die Brückenexperten der Wirtschaftsbetriebe.

Bis zu 170 Schäden- So marode ist die Hubbrücke WalsumEs sei gut gewesen, dass noch einmal eine gründliche Zwischenuntersuchung stattgefunden habe. Linsen: „Nun wissen wir, was wir ganz konkret in Angriff nehmen müssen.“

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Die Arbeiten werden sofort vergeben. Da aber nicht klar ist, wie schnell man an die ausführenden Firmen komme, habe man den Zeitrahmen für die Öffnung der Brücke für spätestens Mitte Mai ins Auge gefasst. „Auch müssen Spezialteile besorgt werden, die man nicht so einfach auf Lager hat oder in einem Baumarkt kaufen kann“, so Linsen.

Ob die Brücke jemals wieder für den Autoverkehr geöffnet wird?

Sei man früher fertig, werde die Walsumer Brücke auch entsprechend früher freigegeben. Die Brückenöffnung findet den Planungen zufolge in jedem Fall vor der Landtagswahl statt. „Ein Schelm, der Böses dabei denkt“, kalauern einige der anwesenden Kommunalpolitiker.

Ob die Brücke jemals wieder für den Autoverkehr freigegeben wird, hängt von der bevorstehenden Hauptuntersuchung ab. „Das wird zudem eine politische Entscheidung sein“, meint der OB.

5,3 Millionen Euro stehen für die Sanierung bereit

Für Planungsdezernent Martin Linne steht in jedem Fall die Sicherheit im Vordergrund: „Es war und ist uns klar, dass sich die Brücke in einen kritischen Zustand befindet.“ Nach den vorliegenden Zwischenergebnissen ist er sich aber sicher, dass die Brücke, die seit Beginn des Jahres im Besitz der Stadt Duisburg ist, zumindest für die Dauernutzung von Radfahrern und Fußgängern sanierungsfähig ist.

Auch die Mittel dafür stehen bereit. Etwa 2,8 Millionen Euro hatte der Essener Steag-Konzern als Voreigentümer für etwaige Sanierungsarbeiten schon zur Verfügung gestellt. Weitere 2,5 Millionen Euro stammen aus Bundesmitteln für den Denkmalschutz, die der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir in Berlin locker machen konnte.

>>> Keine tagelange Sperrung mehr bei der Hauptuntersuchung

  • Die Sperrung der Walsumer Hubbrücke zunächst für den Autoverkehr, zuletzt dann auch für Radfahrer und Fußgänger, sei schmerzhaft, aber alternativlos gewesen, heißt es vonseiten der Stadt.
  • Wenn die jetzt beginnenden Reparaturarbeiten beendet sind, stehe einer Brückenöffnung für Radfahrer und Fußgänger nichts mehr Weg. Bei der im Sommer startenden Hauptprüfung wird es keine tagelangen Sperrungen geben.